„Schon seit Tagen“
Kiew: Ukrainische Gegenoffensive läuft bereits
Die seit Langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak „schon vor Tagen“ begonnen. Dabei wolle die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren. Auch sei man nicht an Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt.
„Das ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen“, ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zu den Angriffen auf Belgorod meinte er, Russland und sein Präsident Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen: „Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen.“
„Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt“
An eine italienische Journalistin gerichtet sagte er: „Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen.“ Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte „endlich“ der Luftraum geschlossen werden, sagte Podolyak.
Söldner verlassen Bachmut
Unterdessen haben die russischen Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Bis zum 1. Juni solle die Stadt komplett den regulären russischen Streitkräften zur Kontrolle überlassen werden. Die Truppen würden sich zur Erholung und Vorbereitung auf die nächsten Einsätze in ihre Lager zurückziehen. Die Ukraine wies zurück, dass die seit Monaten umkämpfte Stadt komplett unter russischer Kontrolle sei.
„Epizentrum“ der russischen Angriffe im Osten des Landes
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Donnerstag, die Wagner-Truppen in den Vororten von Bachmut würden durch reguläre russische Soldaten ersetzt. Prigoschins Kämpfer seien aber noch in der Stadt. Die ukrainischen Streitkräfte selbst würden derzeit die Vororte im Südwesten von Bachmut kontrollieren. Der Feind versuche, den Vormarsch der Kiewer Truppen an den Flanken durch Artilleriefeuer zu stoppen. Die Aktionen der Russen hätten keine Erfolge.
Erneut Drohnenangriffe
In der vergangenen Nacht hat die Ukraine nach eigenen Angaben 36 Drohnen des Typs Shahed aus iranischer Produktion abgeschossen und damit alle russischen Luftangriffe abgewehrt. Ziel der Drohnenangriffe waren der ukrainischen Luftwaffe zufolge militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur im Westen des Landes. Auch im Luftraum um die Hauptstadt Kiew seien mehrere Drohnen abgefangen worden. Auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht russischen Angaben zufolge sechs Drohnen abgeschossen worden.
Saboteure aufgegriffen
Unterdessen hat der russische Geheimdienst FSB die Festnahme von ukrainischen „Saboteuren“ gemeldet. Zwei Ukrainer sollen geplant haben, Strommasten von Atomkraftwerken in Russland in die Luft zu jagen.
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