AHT und Gaulhofer

Steirische Leitbetriebe bauen 125 Mitarbeiter ab

Steiermark
25.05.2023 15:51

Das Stottern des Wirtschaftsmotors macht sich nun auch bei steirischen Leitbetrieben bemerkbar: AHT Cooling Systems in Rottenmann streicht 75 Stellen, der Fensterhersteller Gaulhofer aus Übelbach 50. 

900 Personen sind im AHT-Stammsitz in Rottenmann beschäftigt, der Hersteller von steckfertigen Kühl- und Tiefkühlgeräten ist somit einer der zentralen Arbeitgeber in der Region. Doch am Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, dass 75 Mitarbeiter gekündigt werden, betroffen sind sowohl der Werks- als auch der Verwaltungsbereich. 

„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, und wir haben eine Reihe an Maßnahmen gesetzt, um möglichst viele unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser herausfordernden Zeit zu halten“, wird Martin Krutz, Managing Director der AHT-Gruppe, zitiert. Doch „dramatische Teuerungen der vergangenen Jahre sowie nach wie vor bestehende politische Unsicherheiten“ führten zu stark reduzierten Investitionen von Schlüsselkunden. Im Vorjahr haben man bereits Maßnahmen zum Senken der Kosten eingeleitet, „die erhofften Effekte zeigen sich jedoch aufgrund der geringen Auslastung nur zögerlich.“

AHT beliefert weltweit Supermärkte, Discounter, Eiscreme- und Getränkehersteller. Krutz: „Wir arbeiten intensiv an der Erweiterung unseres Produktportfolios und an der weltweiten Neukundengewinnung und sind zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zukunft zu alter Stärke zurückkehren werden.“

Gaulhofer: 50 Mitarbeiter müssen gehen
Bereits am Dienstag hat der Fensterhersteller Gaulhofer aus Übelbach in einer Betriebsversammlung den Abbau von 50 Mitarbeitern (von etwa 300) angekündigt. Die Lage in der Branche sei dramatisch: Der Auftragsrückgang betrage bis zu 40 Prozent.

Die Gaulhofer-Führung: Franz Iglseder, Thomas Braschel und Manfred Gaulhofer (Bild: Gaulhofer)
Die Gaulhofer-Führung: Franz Iglseder, Thomas Braschel und Manfred Gaulhofer

Aufgrund verschärfter Kreditregeln, stark gestiegener Energiepreise und hoher Inflation ist der private Eigenheimbau eingebrochen, zudem wird zu wenig saniert - die Gaulhofer-Geschäftsführung macht dafür auch „unattraktive Förderbedingungen“ in den Hauptmärkten Österreich und Deutschland verantwortlich. Das steirische Unternehmen schlägt als Sofortunterstützung für die Fensterindustrie eine Sanierungsoffensive mit höheren Förderungen vor.

Kurzarbeit derzeit kein Thema
Kurzarbeit ist wegen der aktuellen gesetzlichen Regelungen erst wieder im Herbst möglich. „Daher müssen wir leider schweren Herzens circa 50 Stellen abbauen“, sagt Geschäftsführer Thomas Braschel. Sobald sich der Markt entspannt hat, will man die Personen wieder einstellen. An den Investitionen in die Produktion und an der Sortimentserweiterung hält Gaulhofer trotz des schwierigen Umfelds fest. 

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