„Gesetz des Krieges“
Atomwaffen: Medwedew droht mit Präventivschlag
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew, ein treuer Gefolgsmann von Staatsoberhaupt Wladimir Putin, hat damit gedroht, dass Moskau mit Atomwaffen einen Präventivschlag ausführe, sollte die Ukraine ebensolche vom Westen erhalten.
„Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges. Wenn es um Atomwaffen geht, muss es einen Präventivschlag geben“, kommentierte der russische Spitzenpolitiker die Möglichkeit, dass der Westen der Ukraine Atomwaffen zur Verfügung stellen könnte. Der Putin-Vertraute ist Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates - des Gremiums, das die Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik Russlands bestimmt.
Medwedew will Aufteilung der Ukraine
Medwedew erklärte zudem im Kurznachrichtendienst Telegram, wie er sich den Ausgang des Krieges vorstellt: In seiner präferierten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen werden und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmten.
Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew auf Telegram. Wenn hingegen ein Teil der Ukraine der EU oder der NATO beitreten sollte, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen Dritten Weltkrieg übergehen kann“, so der Vertraute von Kremlchef Putin.
Medwedew: Krieg könnte Jahrzehnte dauern
Wie Medwedew am Freitag während eines Besuchs in Vietnam gegenüber der Agentur RIA Nowosti erklärte, drohe der Konflikt andernfalls „Jahrzehnte“ zu dauern. Es könnte „drei Jahre Waffenstillstand geben, dann wieder zwei Jahre Konflikt und dann wird sich alles wieder wiederholen“.
Bei einem für Moskau nach Medwedews Worten „temporär“ annehmbaren Szenario würde die Ukraine vollständig zwischen EU-Ländern und Russland aufgeteilt, während in Europa eine ukrainische Exilregierung gebildet würde. Andere Varianten als diese drei seien nicht realistisch, so Medwedew auf Telegram.
Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei erleiden die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung hohe Verluste und konnten nur Regionen im Osten und Süden des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Die vom Westen unterstützte Ukraine will kämpfen, bis russische Truppen aus den besetzen Gebieten vertrieben sind.
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