Der FC Bayern hat den Kampf um den deutschen Fußball-Meistertitel auf dramatische Art und Weise für sich entschieden! Die Münchner gewannen am Samstag beim 1. FC Köln durch ein spätes Tor von Jamal Musiala mit 2:1 und profitierten von einem Patzer von Borussia Dortmund. Der BVB erreichte daheim gegen Mainz nur ein 2:2 und muss damit aufgrund der schlechteren Tordifferenz weiter auf die neunte Meisterschaft, die erste seit 2012, warten. Für die Bayern war es der 33. Titel, der elfte in Folge …
Die Dortmunder produzierten vor Heimpublikum einen klassischen Selbstfaller. Nach zuletzt elf Heimsiegen in Folge wirkte die Aussicht auf den Meistertitel ganz offensichtlich lähmend. Die Mainzer hingegen spielten trotz zuvor vier Niederlagen en suite befreit auf.
ÖFB-Kicker Onisiwo schockt BVB
Das 1:0 für die Gäste köpfelte Andreas Hanche-Olsen nach einem Corner (15.), Onisiwo legte - ebenfalls per Kopf - nach (24.). Kurz davor war Sebastien Haller mit einem Elfmeter an Mainz-Goalie Gregor Kobel gescheitert (19.). Auch in der zweiten Hälfte fanden die Dortmunder lange Zeit kein Rezept gegen Mainz und hatten in der 57. Minute großes Glück, als Onisiwo nur die Stange traf.
Guerreiros und Süles Tore kommen zu spät
Raphael Guerreiro ließ die Dortmunder noch einmal hoffen (69.), doch das 2:2 von Niklas Süle kam zu spät (96.). Damit kam es in der deutschen Bundesliga erstmals seit 22 Jahren in der letzten Runde noch zu einem Führungswechsel. Damals wurden die Bayern Meister, weil Leverkusen in Unterhaching verlor.
Münchner nehmen Schützenhilfe von Mainz an
Diesmal nahmen die Münchner die Schützenhilfe von Mainz dankend an und gewannen in Köln 2:1. Die Führung für die Gäste gelang Kingsley Coman in der achten Minute mit einem sehenswerten Schlenzer, doch danach lieferte der Rekordchampion wie so oft in dieser Spielzeit eine enttäuschende Darbietung ab und wurde dafür in der 81. Minute bestraft.
ÖFB-Kicker Ljubicic schockt die Bayern
Serge Gnabry verursachte einen Hand-Elfmeter, ÖFB-Teamspieler Dejan Ljubicic schnappte sich den Ball, verwandelte vom Punkt - und machte Dortmund so für wenige Minuten zum virtuellen Meister. Dann aber warfen die Bayern noch einmal alles nach vorne, und Musiala glückte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Flachschuss ins lange Eck das entscheidende Tor zum Meistertitel.
Bayern-Trainer Tuchel: „Statt zu feiern, haben wir nächstes Thema!“
Die Feierlichkeiten danach waren etwas überschattet von der Trennung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Trainer Thomas Tuchel meinte dazu: „Die beiden waren maßgeblich verantwortlich, dass wir gemeinsam auf die Reise gegangen sind. Deswegen muss ich es jetzt auch erst verarbeiten. Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste Thema.“
Bayern-Star Müller: „Das war die verrückteste Meisterschaft!“
Für Thomas Müller war es die bereits zwölfte Meisterschaft. „Die emotionalste war vielleicht meine erste“, sagte er. „Aber ich glaube, das war die verrückteste. Und ich weiß nicht, ob man das messen kann, was die Bauchspeicheldrüse da so ausschüttet.“ Die Saison wollte Müller nicht schönreden. „Das war schon totales Chaos. Wenn das ein Film gewesen wäre, würden ihn auf jeden Fall viele Leute anschauen und dann sagen: ‘Also langweilig war er nicht.‘“
Müller verspürte aber auch ein wenig Mitleid mit Dortmund. „Ich entschuldige mich auf keinen Fall dafür, dass wir Meister geworden sind und dass wir uns darüber freuen. Aber wenn man an die anderen denkt, tut es mir schon leid. Auch wenn sie es vielleicht gar nicht hören wollen oder gar nicht gebrauchen können. Ich will mich da auch gar nicht unbedingt als großherzig oder sonst was hinstellen, aber das ist schon hart.“
Bayern-Sportchef Salihamidzic: „ ... dass es mir menschlich wirklich leidtut!“
Selbst der scheidende Sportchef Hasan Salihamidzic dachte trotz seiner persönlichen Situation an den Rivalen. „Ich war eigentlich darauf eingestellt, den Dortmundern zu gratulieren. Ich muss sagen, dass es mir menschlich wirklich leidtut.“
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