Setbesuch
„Das geht schon ans Herz“
„How to be normal“: Zwischen Normalität und dem ganz normalen Wahnsinn entsteht derzeit ein Kinofilm von Florian Pochlatko. Es spielen Luisa-Céline Gaffron, Cornelius Obonya und Elke Winkens, die die „Krone“ während der Dreharbeiten zum Interview im Wiener Augarten traf.
Pia (Luisa-Céline Gaffron), frisch aus der Psychiatrie, zieht wieder bei ihren Eltern (Elke Winkens, Cornelius Obonya) ein, um ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Nach und nach verwandelt sie sich in eine bärenstarke Frau im Kampf um Selbstbestimmung, alte Liebe, die Kontrolle über den eigenen Körper und gegen Stigmatisierung. „How to be normal“ fragt das humorvolle Langspielfilmdebüt von Regisseur Florian Pochlatko. Ein Kinofilm (voraussichtlicher Start 2024) darüber, was es heißt, 2023 in einer Lebensrealität zwischen Instagram und Anxiety, scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten und völliger Ich-Entgrenzung aufzuwachsen.
„In meinen Augen sind Menschen mit psychotischen Episoden die Reallife-Superhelden unserer Zeit. Sie können Gedanken lesen, fliegen, in der Zeit reisen, sind Jesus und Buddha gleichzeitig. Sie sind mit allem und jedem ständig verbunden. Sie sprengen die Grenzen des Wirklichen und fühlen sich dabei wie in einem Film“, so Pochlatko. „Ich habe sehr viele emotionale Szenen - das ist eine große Herausforderung“, erzählt Hauptdarstellerin Gaffron beim Setbesuch der „Krone“ im Wiener Augarten. „Das macht schon was mit einem, weil mein Körper weiß ja nicht, ob ich jetzt wegen mir oder wegen einer Rolle weine.“
Auch Winkens lassen gefühlsstarke Szenen nicht kalt: „Das geht schon ans Herz!“, so die Schauspielerin, die von sich selbst sagt, dass sie noch nie normal war und so auch nicht sein wollte: „Ich versuche, gut verrückt zu bleiben, gute Energie zu haben, die Dinge nicht so zu dramatisieren. Ich habe da aber leicht reden: Ich lebe in einem geschützten Raum, in einem geschützten Land.“ Wie wichtig sind Filme dieser Art, um dem Thema psychische Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken? „Sehr. Ich denke aber vor allem, das Aussprechen ist der Schlüssel. Je mehr man Probleme offen ausspricht, sich Hilfe holt, desto besser kann man, glaub ich, im Sinne des Miteinanders etwas wiedergutmachen, wieder heilen, wieder sauber kriegen“, so Obonya.
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