NGO „will Antworten“
Mittelmeer: Schiff mit 500 Migranten verschwunden
Ein Schiff mit rund 500 Migranten an Bord ist Hilfsorganisationen zufolge im zentralen Mittelmeer verschollen. Ein anderes Boot mit Flüchtlingen kenterte vor der griechischen Insel Mykonos. Dabei starben drei Menschen, mindestens zwölf werden vermisst, teilte die griechische Küstenwache am Freitag mit. Die NGO Alarm Phone verlangt nun „Antworten“.
Der Kontakt mit dem vermissten Schiff mit 500 Menschen sei Mittwochfrüh abgebrochen, erklärte die NGO, die Seenotrufe von Migrantenbooten entgegennimmt. Zu dieser Zeit sei das Boot auf hoher See nach einem Motorausfall rund 320 Kilometer von der libyschen Hafenstadt Benghasi entfernt getrieben. Mehr als 400 Kilometer betrug die Entfernung von Malta und Sizilien.
Zwei Schiffe suchten erfolglos nach dem Boot
Die italienische Hilfsorganisation Emergency hatte am Donnerstag mitgeteilt, zwei Schiffe hätten 24 Stunden erfolglos nach dem vermissten Boot gesucht. Am Freitag sagte ein Sprecher, die Suche laufe weiter. Möglicherweise sei es den Migranten gelungen, den Motor zu reparieren und Richtung Sizilien zu fahren, oder sie seien von einem anderen Schiff gerettet worden. Die italienische Küstenwache äußerte sich nicht.
Aktuell werden aufgrund des besseren Wetters wieder mehr Migrantenboote aufgegriffen. Am Donnerstag lief das Schiff Diciotti der italienischen Küstenwache ist mit 671 im zentralen Mittelmeer geretteten Migranten an Bord im Hafen von Reggio Calabria ein. Die Migranten waren von Libyen abgefahren und auf einem Boot unterwegs, das von der Küstenwache erreicht wurde. Es handelt sich um 613 Männer, sechs Frauen, 41 Kinder und elf unbegleitete Minderjährige. Die Migranten sind syrischer, ägyptischer, afghanischer und pakistanischer Nationalität.
Mehrere Tote vor Mykonos
In der Ägäis vor Mykonos wurden am Freitag die Leichen von zwei geflüchteten Frauen und eines Mannes gefunden, teilte die griechische Küstenwache mit. Zwei Männer - ein Syrer und ein Palästinenser - seien gerettet worden. Ihnen zufolge hätten sich etwa 17 Personen auf dem Boot befunden. Die Route zwischen der Türkei und den davor liegenden griechischen Inseln ist kürzer, aber Tausende Migranten haben bei dem Versuch, sie zu erreichen, bereits ihr Leben gelassen. Oft sind sie nur mit Schlauchbooten unterwegs.
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