Au-Pair ausgenutzt?

„Sie stellt mich dar wie das Allerletzte“

Gericht
26.05.2023 15:43

Das Ehepaar fiel aus allen Wolken, als sie informiert wurden, dass gegen sie wegen Menschenhandels ermittelt wurde. Sie hätten ihr Au-Pair-Mädchen aus Madagaskar mit falschen Versprechungen angelockt und sie dann ausgebeutet. Angesichts der Vorwürfe platzt der angeklagten Münchnerin im Wiener Landesgericht der Kragen. 

Sie hätte mindestens zwölf Stunden jeden Tag arbeiten müssen, die Kinderbetreuung fast ausschließlich alleine übernommen, und das für einen Hungerlohn. Im Landesgericht Wien erzählt die 27-Jährige aus Madagaskar die vermeintlich schrecklichen Bedingungen ihrer Au-pair-Anstellung bei einer recht wohlhabenden Familie: „Ich hab gesagt, dass ich nicht sieben Tage die Woche arbeiten kann. Das war nicht vereinbart.“

Urlaube, Kleidung und Co. für das Au-Pair-Mädchen
Nach ihrer Vernehmung platzt der angeklagten Mutter (32) der Kragen: „Ich bin jetzt schon wirklich wütend. Sie stellt mich dar wie das Allerletzte!“ Denn laut der Münchnerin und ihrem Ehemann sah das Verhältnis mit der jungen Frau ganz anders aus. Sie hätten ihr Wohnen, Essen, ja sogar Luxusurlaube gezahlt - ihr obendrauf noch Taschengeld gegeben.

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Da hätten sich viele Mädels gefreut, wenn sie bei dieser Familie Au-Pair gewesen wären.

Verteidiger des Luxus-Paars

„Da hätten sich viele Mädchen gefreut, wenn sie bei dieser Familie Au-Pair gewesen wären“, so der Verteidiger des Ehepaars angesichts der Vorteile, die die 27-Jährige aus der Anstellung gezogen hätte. Die ganzen Anschuldigungen seien frei erfunden. Auch die schwangere Angeklagte möchte am Ende des Prozesses noch etwas klarstellen: „Ich sehe das ernsthaft als Beleidigung!“

Wegen der „stark widerstreitenden Angaben“ wird das Ehepaar vom Menschenhandel nicht rechtskräftig freigesprochen.

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