Während Millionen von Impfdosen derzeit ihre Mindesthaltbarkeit verlieren, lassen sich immer weniger Menschen in Österreich gegen das Coronavirus stechen. Die Lager sind voll und eigentlich gibt es nach wie vor gültige Lieferverträge. Doch nun hat Österreich mit dem Hersteller Biontech/Pfizer eine Reduzierung der Liefermenge für heuer vereinbaren können.
Das ist das Ergebnis der EU-Vertragsverhandlungen mit den Herstellern, teilte das Gesundheitsministerium am Freitagnachmittag mit. Österreich erhält damit 4,1 Millionen Impfdosen in den nächsten drei Jahren, statt neun Millionen Dosen noch heuer. Grund für die Nachverhandlungen war der starke Rückgang der Nachfrage in sämtlichen Mitgliedsstaaten. Österreich hatte massiv Druck ausgeübt, damit die Verträge neu verhandelt werden, hieß es in der Aussendung. Die Europäische Kommission erzielte nun über die Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) eine Einigung mit dem Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer. 24 der 27 Mitgliedsstaaten stimmten den Vertragsänderungen zu.
Die Lieferungen erstrecken sich durch die Änderung der Verträge auf die kommenden drei Jahre, also bis Ende 2025. Bereits bestellte Impfdosen können in den jeweils neuesten verfügbaren Impfstoff getauscht werden, informierte das Ministerium. Zu den finanziellen Details des neuen Vertrags wurde zwischen EU-Kommission und Biontech/Pfizer Stillschweigen vereinbart. Das Gesundheitsministerium rechnet mit einer Einsparung eines hohen zweistelligen Millionenbetrags.
Rauch: „Impfstoffbeschaffung ein Erfolgsprojekt der EU“
Dass nicht noch höhere Einsparungen möglich waren, sei „den bisherigen Verträgen geschuldet, die am Beginn der Pandemie unter enormem Druck zustande gekommen sind und heute völlig inakzeptabel wären“, erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch am Freitag. Die gemeinsame Impfstoffbeschaffung ist seiner Ansicht nach aber ein „Erfolgsprojekt der EU“.
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