Die erste Frau an der Spitze der Sozialdemokratie zieht sich komplett aus der Politik zurück: Im Abschiedsinterview mit Conny Bischofberger spricht Pamela Rendi-Wagner (52) über Egotrips und Machtspiele, die Stunde der Niederlage und den Start in ihr neues Leben.
Ein schattiger Gastgarten in Wien-Stadlau, nicht weit von der Alten Donau entfernt. Pamela Rendi-Wagner kommt in Jeans, hellblauer Bluse und einer camelfarbenen Wildlederjacke. „Die habe ich mir jetzt von meiner Tochter zurückgeholt“, erklärt sie, „in den letzten viereinhalb Jahren habe ich ja praktisch nur Sakkos getragen.“ Die Noch-SPÖ-Vorsitzende - nächsten Samstag wird in Linz ihr Nachfolger gewählt - wirkt gelöst, fast fröhlich. So als hätte sie mit den Business-Blazern auch den extremen Druck der Spitzenpolitik abgelegt. Rendi-Wagner bestellt Hollersaft gespritzt und Fleischlaberl, die sie ihren Kindern nach Hause mitbringen will, und setzt ihr strahlendstes Lächeln auf.
„Krone“: Frau Rendi-Wagner, wenn man Sie so sieht, fällt einem ein Romantitel von Johannes Mario Simmel ein: „Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.“ Wundern Sie sich auch?
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