Vorwurf der Verhetzung
Roger Waters: „Wollen mich zum Schweigen bringen“
Nicht wegen seiner antisemitischen Austritte bekommt Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters juristische Probleme, sondern wegen einer Bühnen-Performance, die seit Jahren auf seinen Touren gleich aussieht. Wegen des Auftritts im an die SS erinnernden Outfit ermittelt die Berliner Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Waters weist den Vorwurf zurück - und nutzt die Chance, sich als Opfer zu inszenieren.
„Mein kürzlicher Auftritt in Berlin hat böswillige Angriffe von denen hervorgerufen, die mich verleumden und zum Schweigen bringen wollen, weil sie mit meinen politischen Ansichten und moralischen Prinzipien nicht einverstanden sind“, teilte der Sänger via Aussendung mit.
„Unaufrichtig und politisch motiviert“
Der 79-jährige Waters hatte bei seinem Konzert in Berlin in der Vorwoche einen langen schwarzen Ledermantel und eine rote Armbinde und somit eine an die SS erinnernde Kleidung getragen. „Die Elemente meines Auftritts, die infrage gestellt wurden, sind ganz klar ein Statement gegen Faschismus, Ungerechtigkeit und Bigotterie in all ihren Formen“, stellt Waters nun klar: „Der Versuch, diese Elemente als etwas anderes darzustellen, ist unaufrichtig und politisch motiviert. Die Darstellung eines gestörten faschistischen Demagogen ist seit Pink Floyds ,The Wall‘ im Jahr 1980 ein Merkmal meiner Shows.“
Waters war bereits mehrfach durch antisemitische Äußerungen aufgefallen, sowie durch Aussagen, die dem Westen die Schuld am Ukraine-Krieg geben. Ihm wird zudem Nähe zur sogenannten BDS-Kampagne vorgeworfen, einer antiisraelischen Boykottinitiative. Zahlreiche Städte versuchen seither, Waters‘ Konzerte zu untersagen, scheitern dabei aber oft vor Gericht, wie etwa zuletzt Frankfurt am Main.
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