Würde Russland nur zehn Prozent seiner Atomsprengköpfe in die Luft jagen, also 625 nukleare Explosionen auslösen, wäre „die Menschheit vom Tisch“, kommentiert Leser Flodo1210 meine jüngste Kolumne. Nicht vom Tisch wischen lässt sich die Frage: Wie rational reagiert jemand, der ins Eck gedrängt wird und über 6255 Atombomben verfügt? Beobachtet man die Protagonisten von EU, USA und NATO, könnte man glauben, der Ukraine-Krieg wäre vorbei. Die Weltbank hat dem Ukraine-Wiederaufbau bereits ein Preisschild verpasst: 381 Milliarden Euro.
Im Ernst? De facto ist dieser Krieg weder ausgestanden noch entschieden. Immer mehr Waffen aus Europa und den USA, moderne Panzer und bald US-Kampfjets bringen keinen Frieden. Dieser Krieg dehnt sich auf russisches Staatsgebiet aus. Drohnen über Moskau und brennende Öllager auf der Krim zeigen die Eskalation.
Gerade jetzt wäre die hohe Kunst der Diplomatie gefragt, die einst ein Kreisky im kleinen Finger hatte. Der Kreml sieht uns bereits im Lager seiner Feinde: „Österreich hat seine bisher unabhängige Rolle aufgegeben und das Prinzip der Neutralität über Bord geworfen“, verlautet das russische Außenamt.
Ein nuklearer Winter bleibt die größte Bedrohung unserer Zeit. „Zumindest die Klimaerwärmung ist dann vom Tisch“, kommentierte Leser Timmy zynisch. Müssen wir uns auf die Straße kleben und Friedensverhandlungen fordern? De facto müssen Diplomaten Hochkonjunktur haben, nicht Kriegstreiber.
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