Großer Drohnenangriff
„Explosionen in Kiew“: Tote bei Luftangriffen
Schwere Luftangriffe in den frühen Morgenstunden haben die Menschen in der ukrainischen Hauptstadt aus dem Schlaf gerissen. „Explosionen in Kiew“, so die kurze Botschaft des Bürgermeisters Vitali Klitschko am Sonntagfrüh. Die Luftabwehr schoss laut Militärkommando der Stadt mindestens 40 Drohnen ab. Durch herabfallende Teile ist ein 41-jähriger Mann getötet worden, eine 35-jährige Frau wurde laut Klitschko verletzt.
Der Angriff erfolgte nach offiziellen ukrainischen Angaben in zwei Wellen in der Morgendämmerung des letzten Sonntags im Mai - an jenem Tag, an dem die Hauptstadt den Kiewer Tag feiert, den Jahrestag der offiziellen Gründung der Stadt vor 1541 Jahren. Dieser Tag wird üblicherweise mit Straßenfesten, Live-Konzerten und Ausstellungen begangen. Veranstaltungen sind auch in diesem Jahr geplant, wenn auch in kleinerem Rahmen.
„Insgesamt wurde der Start von einer Rekordzahl an Kamikaze-Drohnen registriert: 54!“, teilte der Pressedienst der ukrainischen Luftwaffe am Sonntagmorgen auf Telegram mit. Obwohl nach Angaben der Behörden 52 der unbemannten Fluggeräte abgeschossen werden konnten, gab es Tote zu beklagen.
Bedeutendster Drohnenangriff seit Beginn der Invasion
Laut Militäradministration wurden allein über Kiew mehr als 40 Drohnen abgeschossen. Es sei bereits der 14. Angriff seit Anfang Mai, teilte Militärgouverneur Serhij Popko auf Telegram mit. Durch herabfallende Teile sei ein 41-jähriger Mann getötet und eine 35-jährige Frau verletzt worden, berichtete der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in der Früh auf Telegram.
Gemäß späteren Behördenangaben wurden zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, es kam zu Bränden. Eines der Feuer sei auf einem Gebiet mit Lagerhallen ausgebrochen und habe sich auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern ausgebreitet.
„Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion“, erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe „in mehreren Wellen“ stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert.
Angriffe nehmen zu
Von den nächtlichen Angriffen waren nach offiziellen Angaben mehrere Stadtteile Kiews betroffen, darunter auch der historische Stadtteil Petschersk. Kiew ist mit Abstand die größte Stadt der Ukraine, rund drei Millionen Menschen leben dort. In den vergangenen Tagen hat Russland angesichts der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive seine Angriffe wieder intensiviert.
Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei erleiden die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung hohe Verluste und konnten nur Regionen im Osten und Süden des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Die vom Westen unterstützte Ukraine will kämpfen, bis russische Truppen aus den besetzen Gebieten vertrieben sind.
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