Rätselhafte PK in Köln

Nach Kahn und Brazzo: War‘s das auch für Tuchel?

Nachdem der FC Bayern unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft die Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn bekannt gegeben hatte, hat sich Trainer Thomas Tuchel kryptisch zu seiner Zukunft geäußert. Experten sind davon überzeugt, dass auch er München verlassen wird.

Er wisse seit Freitag von der Trennung der beiden Funktionäre Bescheid, erklärte ein eher genervter als über den Titel erleichterter Tuchel nach dem 2:1 gegen Köln. „Sie waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich hergekommen bin, ich muss es auch erst einmal verdauen, ehe ich etwas dazu sagen kann. Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste politische Thema.“

Oliver Kahn (l.) und Hasan Salihamidzic sind ihre Jobs los.

(Bild: APA/AFP/Daniel ROLAND)

„Weiß nicht, wie es weitergeht“
Später führte der 49-Jährige auf der Pressekonferenz weiter aus: „Jetzt ist es selbstverständlich, dass ich da bin, dass ich da bleibe. Es ist nicht der Moment wegzufahren. Vor allem auch nicht nach den Entscheidungen von gestern, muss ich da sein, muss Verantwortung übernehmen, muss meine Meinung sagen, muss drüber nachdenken. Weil ich natürlich Verantwortung für die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft habe. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie es genau inhaltlich weitergeht.“

Tuchel wolle vorerst also bleiben, wie lange, verriet er allerdings nicht. Sky-Experte Didi Hamann rechnet jedenfalls mit einem Rücktritt aus eigener Hand. „Wenn so mit den Leuten umgegangen wird, musst du dich fragen: Willst du für diesen Verein arbeiten? Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass er bald nicht mehr Trainer ist - auf eigenen Wunsch“, erklärte der ehemalige Bayern-Star, der die Art und Weise, wie der Klub mit der Trennung von Salihamidzic und Kahn umgegangen ist, scharf kritisierte. 

Dem kann sich Erik Meijer nur anschließen: „Ich denke, dass er auch nicht mehr da ist ab Montag.“ Klar ist: Bei den Bayern wird in der nächsten Saison einiges anders laufen und laufen müssen. Zwar konnte der deutsche Rekordmeister die Saison mit einem Titel abschließen, von den Leistungen der letzten Jahre ist der Verein dennoch weit entfernt.