Raab in Kopenhagen
Problemviertel: Integration mit der Abrissbirne
Was macht eine Ministerin an einem verregneten Nachmittag in Kopenhagen? Richtig, das wohl problematischste Viertel der Stadt besuchen. Susanne Raab wurde, wie berichtet, von Kanzler Karl Nehammer in die dänische Hauptstadt entsandt.
Anlass: Der nordische Staat geht restriktiv mit Einwanderung um. So wird etwa von Migranten erwartet, zu arbeiten und sich einen Job zu suchen. Weist man das nach, sprudeln die Sozialleistungen. Ansonsten nicht.
Eine Siedlung, in der noch rigidere Maßnahmen umgesetzt werden, ist Mjølnerparken. Direkt an einer ehemaligen Einfallsstraße gelegen, lebten hier bis vor Kurzem 1800 Menschen, aufgeteilt auf vier Blöcke und 560 Sozialwohnungen. Kriminalität stand an der Tagesordnung, „Gewalt war normal“, verrät ein Stadtplaner beim Rundgang mit der „Krone“. Nun reagiert die Regierung, wie auch bei zig anderen als „Problemregionen“ deklarierten Siedlungen, mit harter Hand. Integration mit der Abrissbirne sozusagen.
60 Prozent der Einwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Blöcke werden in einer Großaktion umgestaltet. Einziehen soll ein Mix aus allen Bevölkerungsschichten. So soll Integration funktionieren.
Dass derart drastische Schritte bei uns wohl kaum mehrheitstauglich sind, war auch der Ministerin sofort klar. Doch dass gefährliche Parallelgesellschaften und damit auch Unruhen, wie jene im Jahr 2020 in Favoriten, gerade dort entstehen, wo der Ausländeranteil besonders hoch ist, ebenso. Kopenhagen kämpft mit allen Mitteln dagegen an. Österreich (noch) nicht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.