Nachdem Berichte, Oliver Kahn sei bei seiner Entlassung ausgerastet, die Runde machten, hat sich der 52-Jährige auf Twitter gewehrt. Die Berichte seien falsch, er habe sich ruhig verhalten. Bayerns Präsident Herbert Hainer bestreitet das. Das Gespräch sei sehr emotional verlaufen, deshalb hatte der Klub Kahn verboten, nach Köln mitzureisen.
„Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht“, eröffnete Hainer auf der Pressekonferenz am Sonntag, nachdem die Saison alles andere als nach Plan verlaufen ist. Schließlich habe sich der Klub dazu entschieden, einen Neustart zu wagen, weshalb es zur Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn kam.
„Es war sehr emotional“
„Am Donnerstag haben wir Gespräche geführt, weil wir es ihnen früh sagen wollten und ihnen die Zeit geben wollten, sich Gedanken dazu zu machen. Mit Hasan hat das sehr gut geklappt. Dasselbe Gespräch haben wir dann mit Oliver Kahn geführt - das ist nicht gut gelaufen, es war sehr emotional“, erklärte der Klub-Präsident. Zuvor hatte Kahn per Twitter erklärt, das Gespräch mit Hainer sei ruhig und sachlich abgelaufen.
Besagter Tweet habe Hainer durchaus verwundert, er habe das Gespräch keineswegs ruhig in Erinnerung. Aus diesem Grund habe sich der Aufsichtsrat am Freitagabend noch einmal zusammengesetzt und beschlossen, den Vorstandschef nicht zum Entscheidungsspiel nach Köln mitzunehmen. Der Versuch, sich einvernehmlich vom ehemaligen DFB-Goalie zu trennen, scheiterte.
Salihamidzic hingegen habe sich sehr entgegenkommend verhalten, sein Wunsch, sich persönlich noch einmal vom Team zu verabschieden, wurde ihm deshalb auch erfüllt. Brazzo sei ein gutes Beispiel dafür, wie gut eine Trennung vonstattengehen kann, lobte Hainer den ehemaligen Bayern-Profi.
Gutes Gespräch mit Tuchel
Nachdem kurz nach Schlusspfiff in Köln die Entlassung der Vereinsspitze veröffentlicht worden war, machten auch Rätsel um die Zukunft von Trainer Thomas Tuchel die Runde. Während Experten wie Didi Hamann und Erik Meijer davon ausgehen, dass der Coach den Klub aus eigener Hand verlassen wird, macht sich Hainer keine Sorgen um einen möglichen Abschied. „Wir sind absolut von ihm überzeugt, er ist einer der besten Trainer in Europa. Ich hatte am Freitag ein sehr gutes Gespräch mit ihm und wüsste nicht, warum er nicht mehr Trainer sein sollte“, verkündete der 68-Jährige.
Rede und Antwort stand am Sonntag auch Kahns Nachfolger Jan-Christian Dreesen, der seinen Plan, in Ruhestand zu gehen, beiseite legte, um einen Zweijahresvertrag als Bayern-CEO zu unterschreiben. „Wenn man etwas gerne macht und es einem das Herz berührt, ist man bereit, seine Planung zu ändern. Ich bin dem Angebot der Bayern sehr gerne nachgekommen“, erklärte der 55-Jährige. Über die Frage, wer in die Fußstapfen von Salihamidzic treten wird, habe sich der Verein ebenfalls bereits Gedanken gemacht. „Es ist aber noch zu früh“, so Hainer.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.