Gleicher Gegner, gleicher Platz, leider auch gleiches Ergebnis. Nachdem Jurij Rodionov eigentlich schon in der Quali an Lucas Pouille gescheitert war, durfte er sich in der ersten Runde der French Open noch einmal gegen den Franzosen versuchen, verlor aber glatt 2:6, 4:6, 3:6. „Mit so einem Niveau muss ich bei einem Grand Slam nicht antreten“, ging er hart mit sich ins Gericht.
In der Qualifikation war Rodionov gegen Pouille lange auf Siegkurs gewesen, hatte den ersten Satz gewonnen, war dann aber vor allem auch am französischen Publikum gescheitert. In der ersten Runde am Pfingstsonntag spielten die Fans keine dermaßen entscheidende Rolle. Zwar hatte Rodionov gleich im ersten Game zwei Breakbälle, die ungenutzt blieben, danach war er aber weitestgehend so unterlegen, dass es die gut 2000 Zuschauer nicht als nötig empfanden, einen Hexenkessel zu entfachen. Mit 6:2 sicherte sich der überlegene Pouille, immerhin einstiger Top-10-Spieler, den ersten Satz.
„Jurij“-Rufe wurden rasch mit „Lucas“-Chören unterdrückt
Erst ab Mitte der zweiten Durchgangs fand Rodionov etwas besser ins Spiel, mehr Länge in den Schlägen. Einige österreichische Fans versuchten auch, ihn anzufeuern, ihre „Jurij“-Rufe wurden freilich rasch mit „Lucas“-Chören unterdrückt. Bei 3:3 hatte der 24-Jährige zwei Breakbälle, die Pouille aber stark abwehrte. Bei 5:4 zog sich der Österreicher den Unmut des Publikums zu, nur, weil er einen Ball ausgesehen hatte, ohnehin nicht reklamierte. Vielleicht entnervte auch das ihn. Denn im Anschluss schenkte er seinen Aufschlag mit drei leichten Fehlern zu Null ab.
Im dritten Satz ließ Pouille nichts mehr anbrennen. Das frühe Break zum 2:0 im Rücken servierte er sich souverän zu einem 6:3. Nach nur 1:56 Stunden feierte der 29-Jährige, der zuletzt lange mit Verletzungen und psychischen Problemen zu kämpfen hatte, seinen ersten Sieg bei einem Grand Slam seit den US Open 2019. Während Rodionov mit sich haderte: „Ich habe nie ins Match gefunden, war bei meinen Schlägen oft zu spät dran., habe mich einfach nicht gut gefühlt. Jetzt will ich einmal zwei bis drei Tage nichts vom Tennis wissen.“ Danach will er seine Turnierplanung überdenken, denn: „Vielleicht war ich dabei zu undiszipliniert, mir kommt es vor, ich bin dauernd unterwegs.“
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