Joseph Haydns Oper „L’anima del filosofo“ geriet mit Cecilia Bartoli, Mélissa Petit, Rolando Villazón und Thomas Hampson zum veritablen Sängerfest.
Orpheus: der Stoff für zahlreiche Opern. Wie Claudio Monteverdi, Christoph W. Gluck oder später Jacques Offenbach widmete sich Joseph Haydn in seiner letzten Oper der berühmtesten Figur der antiken Mythologie und verwendet den Chor als Träger, Kommentator und Betrachter der Handlung im Sinne der griechischen Tragödie. Vereinfacht gesagt: Am Chor entscheidet sich, ob eine Produktion von L‘anima del filosofo gelingt - weil der Chor musikalisch und dramatisch so überdurchschnittlich bedeutsam ist in dieser Oper.
Überdurchschnittlich die musikalische Leistung des Ensembles Les Musiciens du Prince - Monaco sowie des Chores Il Canto di Orfeo (Jacopo Facchini Einstudierung) von Gianluca Capuano souverän geleitet. Er tat sein Bestes um authentischen Barockklang aufkommen zu lassen.
Anständig meisterte Rolando Villazón den Orfeo. Schön ausgespielt das Leiden und ausgesungen das Leiden seiner Liebsten Eurydice, von der umwerfenden Cecilia Bartoli. Ebenfalls überzeugend Thomas Hampson als Creonte. Herausragend Mélissa Petit, die als Genio ein vertrauenswürdiger Begleiter des Leiermannes in allen musikalischen Lagen war.
Eine bunte, farbenfrohe konzertante Aufführung, die gute Unterhaltung liefert und dem Werk in allen Belangen ganz nahe kommt.
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