Rein sportlich lieferte er kaum Schlagzeilen, zu souverän war der Erstrundenauftritt von Novak Djokovic bei den French Open. Für mehr Gesprächsstoff sorgte da schon das politische Statement, das der Serbe nach dem Dreisatz-Sieg gegen Aleksandar Kovacevic abgab.
Djokovic schrieb auf die Kamera-Linse: „Kosovo ist das Herz Serbiens - stoppt die Gewalt!“ Eine Anspielung auf den Kosovo-Konflikt, im Zuge dessen es am Montag zu Zusammenstößen im serbisch bewohnten Norden des Kosovo gekommen war. Die KFOR meldete zahlreiche Verletzte.
Von Zustimmung bis Empörung
Die Reaktionen im Netz auf die Botschaft des Superstars reichen von uneingeschränkter Zustimmung bis hin zu Empörung und gar der Forderungen nach Disqualifikation, weil die politische Botschaft am Tennisplatz nichts verloren hätte. Djokovic selbst versuchte sich auf der anschließenden Pressekonferenz. Er sei kein Politiker, sagte er, und wolle die Aktion nicht als politisch motiviert verstanden wissen. „Ich weiß, dass es ein heikles Thema ist. Aber es tut mir einfach weh, was passiert ist.“
Ob er Sanktionen von den Veranstaltern fürchte, wurde er gefragt. „Weiß ich nicht“, gab sich Djokovic trocken: „Aber ich würde es jederzeit wieder tun.“ Auch auf die Gefahr hin, womöglich wirklich mit einer Strafe rechnen zu müssen. Zumal laut Roland-Garros-Statuten politische und religiöse Botschaften nicht gestattet sind.
Tennis-Verband des Kosovo stellt offizielle Anfrage
Der Tennis-Verband des Kosovo kündigte indes an, eine offizielle Anfrage an den Weltverband (ITF), die Herren-Organisation (ATP) und den französischen Verband stellen zu wollen, dass Djokovic sanktioniert werde. „Es ist nicht das erste Mal, dass Djokovic dies macht. Er provoziert kontinuierlich den Kosovo“, sagte Jeton Hadergjonaj vom Verband des Kosovo.
Sportlich ist Djokovic derweil über jeden Zweifel erhaben. Der 36 Jahre alte Serbe bezwang am Montag in Paris zum Auftakt den US-Amerikaner Aleksander Kovacevic mit 6:3,6:2,7:6(1) und erreichte die zweite Runde.
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