Kopftuch fehlte
Tourismuschef im Iran nach Werbeclip suspendiert
Im Iran schlägt das Video eines Heiratsantrags an einem beliebten Touristenziel hohe Wellen. In dem Video ist zu sehen, wie ein Mann in der Kulturmetropole Shiraz am Grab des persischen Schriftstellers Hafez (Hafis) vor seiner Partnerin niederkniet und sie um ihre Hand bittet. Die Frau trägt dabei - anders als vorgeschrieben - kein Kopftuch. Die Provinz Fars suspendierte infolge der Szene nun ihren Tourismusdirektor, wie der staatliche Rundfunk IRIB am Montagabend berichtete.
Zwei Verantwortliche der Gedenkstätte wurden entlassen. Hafez wird im Iran als Poet und Nationalheld verehrt. Seine Gedichte sind auch international bekannt. Die Parkanlage in Shiraz wird jedes Jahr von Millionen Touristen besucht. Die Behörden begründeten die Suspendierung und die Entlassungen mit Verstößen gegen islamische Werte. Zudem seien juristische Schritte eingeleitet worden.
Kopftuchpflicht wird mit Kameras überwacht
Seit den Protesten gegen die geistliche und politische Führung der Islamischen Republik im Herbst ignorieren immer mehr Iranerinnen in der Öffentlichkeit den Kopftuchzwang. Der Staat versucht, die Verstöße per Videoüberwachung zu ermitteln und zu bestrafen. Eine Strafreform soll folgen. Ausgelöst wurden die Demonstrationen vom Tod einer jungen Kurdin Mitte September. Sie war von Sittenwächtern gewaltsam festgenommen worden und starb später im Polizeigewahrsam.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.