Das Wohnen in Österreich wird immer teurer. Experten und Politik sind im Umgang mit steigenden Mieten uneinig. Wirtschaftsforscher warnen vor automatischen Preisindexierungen als Inflationstreiber.
Die hohe Inflation treibt weiter die Mietpreise in die Höhe. Der Grund dafür sind automatische Preisindexierungen am Wohnungsmarkt. Immer mehr Experten fordern daher nicht nur eine Mietpreisbremse, sondern auch einen Ausstieg aus dem Preisanpassungsautomatismus.
Richtwert-Anpassungen zeitlich strecken?
„Es braucht einen Anfang, um aus der Indexierungsautomatik auszusteigen“, sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr im ORF. Es sei wichtig, dass die Preise im Gesamten nicht mehr als zwei Prozent steigen. Es sei nämlich mittlerweile schon „gefährlich“ würde man die hohe Inflation weiterhin laufen lassen. Felbermayer begrüßt Überlegungen, die Richtwert-Anpassungen zeitlich zu strecken.
Mehrwertsteuersenkung als Möglichkeit
Als weitere Möglichkeit bringt Felbermayr die Senkung der Mehrwertsteuer auf Vermietungen ein: Der MWSt-Satz auf private Vermietungen liege in Deutschland bei null Prozent, in Österreich bei zehn. „Hier könnte man auch ansetzen.“ Das sei vielleicht politisch einfacher. Auch IHS-Chef Holger Bonin sieht die automatischen Preisanpassungen bei Mieten als Problem. Diese würden sich am Verbraucherpreisindex orientieren, „und das ist nicht plausibel, das ist nicht der richtige Index“. Darin seien nämlich Dienstleistungen, Restaurantbesuche, Hotelierleistungen und Ähnliches berücksichtigt, das für viele Menschen gar nicht relevant sei, so Bonin im „Standard“. Man muss vielmehr prüfen, mit welchen Preissteigerungen die Vermieter tatsächlich konfrontiert sind.
ÖVP stellt sich bei Mietpreisbremse taub
Die ÖVP lehnt eine Mietpreisbremse jedenfalls weiterhin ab. Klubobmann August Wöginger weist darauf hin, dass die Regierung schon „etliche Maßnahmen“ gesetzt habe und unter anderem Wohnkostenhilfe erhöht habe. P Mladenova
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