Der Zigarettenkonzern Philip Morris plant, sein Geschäft mit der klassischen Tabakzigarette und damit seiner berühmteste Marke Marlboro auslaufen lassen. In Zukunft will der weltweit größte Hersteller von Tabakprodukten nur noch auf neuartige Tabakerhitzer setzen.
„Wird werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten“, sagte Markus Essing, der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Philipp Morris in Deutschland und Österreich, laut einem Bericht der „Welt“ bei einer Veranstaltung in Berlin.
Kein Endzeitpunkt festgelegt
Bis wann das Marlboro-Packerl tatsächlich aus der Trafik verschwindet, verriet der Top-Manager nicht. „Wir können einen Endzeitpunkt festlegen, haben aber noch keinen definiert“, erklärte Essing. Demnach könnte der Ausstieg jedoch in zehn bis 15 Jahren erfolgen.
Philipp Morris International unterscheidet sich mit seinem Vorgehen von anderen großen Tabakkonzernen. Schon seit 2017 macht das Unternehmen für die Zigarettenmarke Marlboro - einst das Flaggschiff des Konzerns und unter den zehn wertvollsten Marken der Welt - keine Werbung mehr.
Geschäft mit anderen Nikotinprodukten
Der Konzern setzt auf andere Produkte, mit denen sich süchtig machendes Nikotin konsumieren lässt: allen voran der Tabakerhitzer namens Iqos. In dem Gerät wird der Tabak nicht verbrannt, deswegen fallen weniger Schadstoffe an. Die Gesundheit gefährden und abhängig machen kann der Gebrauch freilich trotzdem. Auch mit sogenannten Pouches - Beuteln, die Nikotinsalz enthalten - macht Philipp Morris sein Geschäft. Die Firma setzt damit auf den Trend, dass auch immer mehr Österreicher zu Zigaretten-Alternativen greifen - die „Krone“ berichtete. In seinem Bericht zu Tabak und Nikotinkonsum von 2022 sah das Sozialministerium derartige Entwicklungen als „Herausforderung“.
Mit seinem Vorstoß reagiert Philipp Morris auch darauf, dass in der Europäischen Union bald weitere Einschränkungen bei Zigaretten kommen könnten. Aktuell wird in der EU die nächste Stufe der gemeinsamen Tabakrichtlinie erarbeitet. Im Gespräch sind weitere Werbebeschränkungen für Zigaretten in sozialen Medien und einheitliche Verpackungen, die auf der Schachtel neben Warnhinweisen lediglich den Markennamen angibt.
Verkaufsstopp in Großbritannien schon konkret
2021 erregte der Konzern Aufsehen mit der Ansage, dass er innerhalb von zehn Jahren den Zigarettenverkauf in Großbritannien stoppen werde. Der Tabakriese reagierte damit auf den Plan der britischen Regierung, das Land bis 2030 rauchfrei zu machen.
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