Das Herren-Turnier der French Open hat seine erste große Überraschung. Der Weltranglistenzweite Daniil Medwedew, der erst vor einer Woche das Masters in Rom gewonnen hatte, verlor sein Auftaktspiel gegen den brasilianischen Qualifikanten Thiago Seyboth Wild nach 4:15 Stunden 6:7, 7:6, 6:2, 3:6, 4:6.
Die „Krone“ berichtet aus Paris!
Seit Wochen spielte Medwedew in Hochform, kein Spieler holte in diesem Jahr mehr als seine 39 Siege auf der ATP Tour, mit den Masterstiteln in Miami und Rom hatte der Russe zwei seiner letzten vier großen Turniere gewonnen. Doch mit dem aggressiven, unbekümmerten Spiel von Seyboth Wild hatte der US-Open-Champion von 2021 gestern von Beginn an zu kämpfen, genauso mit dem Wind und seinem eigenen Aufschlag, insgesamt servierte Medwedew 15 Doppelfehler!
Die ersten beiden Sätze gingen beide in Tiebreaks, den ersten holte der Außenseiter 7:5, den zweiten Medwedew 8:6. Danach schien der Favorit seiner Rolle gerecht zu werden, holte den dritten 6:2, wurde dann aber von starkem Nasenbluten geplagt. Plötzlich riss sein Spiel wieder.
Seyboth stürmte ein ums andere Mal ans Netz und brachte mit seinem spektakulären Spiel auch die Fans auf dem Court Philippe Chatrier auf seine Seite. Er spielte sich in einen Rausch, gewann die letzten beiden Sätze 6:3, 6:4. „Unglaublich“, jubelte er hinterher. „Ich habe mein bestes Tennis gespielt. Ab dem dritten Satz hatte ich etwas Krämpfe, aber ich habe alles gegeben.“ Damit ist die untere Hälfte des Tableaus weit offen.
Medwedew war naturgemäß enttäuscht: „Ich werde sicher eine Woche über das Match nachdenken. Aber ich habe eigentlich nicht viel falsch gemacht. Wenn Thiago jedes Match auf dem Niveau spielen würde, wäre er mindestens ein Top-30-Spieler.“
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