Nach Putin-Viertel
Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien
Nach dem schwersten Angriff auf den Moskauer Nobelviertel Rubljowka seit dem Zweiten Weltkrieg, wie es ein russischer Abgeordneter nach den Drohnenattacken auf die Hauptstadt formulierte, sind am Mittwoch zwei Ölraffinerien in der russischen Region Krasnodar ins Visier geraten.
In der Afipsky-Ölraffinerie in der russischen Region Krasnodar brach nach Angaben des Gouverneurs der Region in den frühen Morgenstunden ein Feuer aus. Es sei wahrscheinlich durch eine Drohne verursacht worden, schrieb Gouverneur Weniamin Kondratjew auf Telegram. „Es gibt keine Verletzten.“ In Medienberichten war auch von einer lauten Explosion die Rede. Wenig später meldete die staatliche Nachrichtenagentur RIA den Absturz eines unbemannten Flugobjekts in der etwa 20 Kilometer entfernten Raffinerie Ilski. Schäden oder Opfer gebe es dort keine. Beide Werke liegen im Einzugsgebiet des größten russischen Ölverlade-Hafens Noworossijsk am Schwarzen Meer.
Laut russischen Angaben, die bisher nicht überprüft werden konnten, wurde am Mittwoch auch die Grenzstadt Schebekino in der Region Belgorod mittels Artillerie beschossen - bereits zum dritten Mal innerhalb einer Woche. Mindestens eine Person sei verletzt worden, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, über den Nachrichtenkanal Telegram mit. Durch den Beschuss seien Gebäude und Fahrzeuge in Brand geraten. Schebekino ist nur etwa sieben Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Fünf Tote in Luhansk
Fünf Tote gab es laut dem russischen Koordinationszentrum durch Beschuss in der ostukrainischen Region Luhansk. 19 weitere Personen seien bei dem Angriff auf den Ort Karpaty verletzt worden. Die im Osten der Ukraine gelegene Region Luhansk ist fast vollständig unter russischer Kontrolle.
Britischer Minister: Ukraine darf russisches Territorium angreifen
Die Ukraine hat dem britischen Außenminister James Cleverly zufolge das Recht, zum Zweck der Selbstverteidigung auch Ziele auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Das sagte der konservative Politiker am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit seinem estnischen Amtskollegen Margus Tsahkna in Estlands Hauptstadt Tallinn. Zu den auf Moskau niedergegangenen Drohnen wollte sich Cleverly jedoch nicht äußern. „Ich habe keine Details und ich werde nicht über das Wesen der Drohnenangriffe auf Moskau spekulieren“, sagte er.
Grundsätzlich sei es aber Teil des ukrainischen Rechts auf Selbstverteidigung, über das eigene Territorium hinaus zuzuschlagen, um Russlands Fähigkeiten zu Schlägen auf ukrainisches Gebiet zu vermindern. „Legitime militärische Ziele außerhalb ihrer eigenen Grenze sind Teil des Selbstverteidigungsrechts der Ukraine“, so Cleverly weiter.
Drohnenangriff auf Moskau: Kiew weist Verantwortung zurück
Allerdings dürften beim Drohnenangriff auch zivile Ziele getroffen worden sein. Zwei Menschen sollen verletzt worden sein. Der Kreml macht Kiew für die Drohnenangriffe verantwortlich. Die ukrainische Regierung weist das zurück.
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