Neue Zahlen

Warum Wohnen in Wien so teuer ist

Wien
31.05.2023 16:00

Dass Wiens Bevölkerung besonders unter den ständig weiter steigenden Wohnkosten leidet, weiß man. Neue Zahlen der Statistik Austria bestätigen das nun nicht nur - sondern schlüsseln genau auf, wo die wahren Preistreiber schlummern.

Es scheint absurd: Laut neuesten Zahlen der Statistik Austria sind die Mieten in Wien mit durchschnittlich 9,1 Euro pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten recht durchschnittlich. In Tirol, Vorarlberg und Salzburg zahlt man weit mehr - und doch nimmt Wien eine einsame Rekordposition bei den Wohnkosten pro Haushalt ein.

Wohnen in Wien bis zu 201 Euro pro Monat teurer
662 Euro pro Monat kostet Wohnen hier im Durchschnitt, während man in anderen größeren Städten 606 Euro und in kleineren Gemeinden überhaupt nur 461 Euro zahlen muss. Ein genauer Blick in die Zahlen zeigt, woher die hohe Kostenbelastung der Wiener Bevölkerung kommt: Es geht nur am allerwenigsten um den Mietpreis pro Quadratmeter, sondern vor allem darum, wie Wien wohnt.

(Bild: Krone Kreativ / stock.adobe.com)

Hoher Miet-Anteil drückt aufs Wohnbudget
So werden etwa die statistischen Werte zu Wohnkosten in den Bundesländern durch die höhere Eigentumsquote gedrückt. In anderen Worten: Auch außerhalb Wiens stöhnen Mieter unter der Kostenlast - aber es gibt dort weit weniger von ihnen. Während außerhalb von Wien nur rund ein Drittel der Menschen Wohnraum mietet, sind es in Wien rund 80 Prozent. Ein Gutteil der Wohnkostenexplosion in Wien - ein Plus von 41 Prozent seit 2010, im Vergleich zu österreichweit 27 Prozent - liegt auch an der oft unausweichlichen Bindung an Gas-Etagenheizungen und andere kostspielige Heizformen.

Schließlich schlägt auch Wiens Bevölkerungsstruktur auf die Zahlen durch: Nirgendwo sonst gibt es so viele Kleinwohnungen - mit deutlich höheren Wohnkosten pro Quadratmeter als größere - und auch so viele Ein-Personen-Haushalte (45 Prozent), die die Wohnkosten im Alleingang bestreiten müssen.

Eine Spur von Hoffnung
Die Statistik lässt jedoch auch Hoffnung aufkeimen, dass die Talsohle schon durchschritten ist: Der Überbelag von Wohnungen beginnt zu sinken, befristete Mietverträge werden weniger - und die Wohnzufriedenheit in Wien liegt gleichauf mit jener in allen größeren Städten Österreichs.

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