Gelegenheit macht bekanntlich Diebe: Ein 24-jähriger Rumäne fing gleich mehrere Lieferungen an ein Waffengeschäft ab. Anschließend verkaufte er die gestohlene Ware teilweise weiter. Nun fasste er wegen Veruntreuung und Datenfälschung eine bedingte Haftstrafe aus - nicht rechtskräftig!
Er brauchte einfach das Geld. Dann habe er die günstige Gelegenheit genutzt und zugegriffen. Als Paketzusteller boten sich hierfür so einige. Also fischte sich der diebische Bote gezielt vermeintliche Waffenlieferungen heraus. Insgesamt elfmal fing der 24-Jährige zwischen Mai und Dezember des Vorjahres Lieferungen an einen Büchsenmacher im Mostviertel (Niederösterreich) ab.
Waren weiterverkauft
Auch wenn dem Langfinger damit nicht der ganz große Coup gelang, da sich in den Paketen „nur“ hochpreisige Zielfernrohre und Feldstecher befanden, läpperte sich dennoch Diebesgut im Wert von knapp 70.000 Euro zusammen. „Meine Eltern mussten das kaputte Dach ihres Hauses in Rumänien renovieren. Ich wollte sie mit dem Geld unterstützen“, rechtfertigt sich der Angeklagte. Die gestohlenen Waren habe er weiterverkauft, einen Teil aus Angst weggeworfen. Als man auf seine Fährte stieß, versuchte der 24-Jährige noch den Verdacht auf seine Kollegen zu lenken, doch die Beweise waren erdrückend. Der Verdächtige hatte die Paketübernahme für die Zustellung mit seinem Namen bestätigt.
Ich wollte meinen Eltern in Rumänien helfen. Mit dem Verkauf der gestohlenen Waren habe ich 8000 Euro verdient. Einiges habe ich aus Angst weggeworfen.
Angeklagter beim Prozess in St. Pölten
70.000 Euro zurückzahlen
Nun fasste der Rumäne wegen Veruntreuung und Datenfälschung (er hatte digitale Zustellscheine ausgegeben) am Gericht in St. Pölten 15 Monate bedingte Haft aus – nicht rechtskräftig. Wann und ob er den Schaden begleichen kann, bleibt fraglich. Für den Waffenhändler gab es vorerst 300 Euro Entschädigung bar auf die Hand.
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