Nicht nur im Spital, sondern auch außerhalb sind Psychotherapeuten für Jugendliche sehr gefragt. Die Wartezeit ist regional verschieden. Manche Hilfesuchende müssen drei Monate und länger auf einen passenden Termin warten.
„Wir reihen Kinder immer vor“, sagt Heidrun Eichberger-Heckmann. Trotzdem dauert es für manche drei Monate und länger, bis sie mit ihrer Psychotherapie beginnen können. 253 Unter-18-Jährige stehen derzeit auf der Warteliste von PROGES. Die öffentliche NGO vermittelt junge Menschen an kostenlose ambulante Therapieplätze in Oberösterreich. Seit der Pandemie steigen die Anmeldungen, erzählt Eichberger-Heckmann, die den Fachbereich Psychotherapie leitet.
Wir bieten auch Gruppentherapien für Kinder und Jugendliche an. Hier wiederum gelingt es uns aber manchmal gar nicht, die verfügbaren Plätze zu füllen, weil es zu wenige Interessenten gibt.
Heidrun Eichberger-Heckmann, Fachleiterin Psychotherapie der NGO PROGES
Braunau ist schlecht versorgt
Wie schnell die Kinder drankommen, ist regional unterschiedlich. „Schlechter versorgt ist etwa Braunau, schneller geht es in Wels, Bad Ischl und Gmunden“, so die Expertin. Ambulante Therapie sei aber nicht immer das Richtige: „Wir haben Krankheitsbilder, die stationären Aufenthalt bräuchten.“ Aber die Jugendpsychiatrie im Linzer Kepler-Uniklinikum ist ihrerseits überlastet.
Neben dem Linzer Uniklinikum betreut auch das Krankenhaus in Vöcklabruck junge Menschen mit psychischen Krankheiten – allerdings nur mit Ambulanz und Tagesklinik. Eine Besonderheit in diesen Zeiten: „Wir sind dort personell gut besetzt“, sagt Jutta Oberweger, Pressesprecherin der Gesundheitsholding. Alle zwölf tagesklinischen Plätze in Vöcklabruck seien in Betrieb.
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