Fast durch ist die Übernahme der Leoni AG durch KTM-Chef Stefan Pierer - aber eben nur fast. Denn nach dem Gipfel in Nürnberg, bei dem die Details des Restrukturierungsplans des schwer verschuldeten Autozulieferers abgeklärt wurden, liegt jetzt der Ball bei Gericht. Dieses muss den Deal nun absegnen - und nimmt sich dafür drei Wochen Zeit.
Der Saal Brüssel am Messegelände Nürnberg: In einem Raum, in dem bis zu 1000 Menschen Platz finden können, begann am Mittwoch um zehn Uhr der gerichtliche Erörterungs- und Abstimmungstermin über den vorgelegten Restrukturierungsplan der Leoni AG.
Wie viele Teilnehmer der Gipfel hatte, blieb geheim. Dafür vermeldete der deutsche Kabelriese, der auf einem Schuldenberg von 1,7 Milliarden € sitzen soll, achteinhalb Stunden nach Beginn des Termins: Der vorgelegte Plan hat die erforderlichen Mehrheiten erhalten.
Gericht will am 21. Juni grünes Licht geben
Bedeutet: Der Übernahme durch KTM-Chef Stefan Pierer steht nichts mehr im Weg. Fast! Denn: Das Gericht in Nürnberg wird in den nächsten Tagen alle Details prüfen und, sofern nichts dazwischen kommt, erst am 21. Juni grünes Licht geben - so lange heißt es für die rund 100.000 Beschäftigten des Spezialisten für Kabelbäume, Draht und Bordnetzsysteme zittern.
Pierer übernimmt durch eine Gesellschaft Gläubigerforderungen von 708 Millionen Euro, dazu wird er 150 Millionen Euro selbst in Leoni pumpen. Das Unternehmen spricht in seiner Aussendung vom 66-Jährigen als „starken strategischen Eigentümer“. Leoni wird wesentlich entschuldet, die Finanzierung ist bis Ende 2026 sichergestellt.
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