Slowake plünderte bei Tour durch Burg Deutschlandsberg Vitrine und stahl wertvollen antiken Schmuck: „War Kurzschluss-Aktion“.
Als Tunnelarbeiter kam er in die Steiermark, als Häftling wird er nun noch einige Zeit bleiben: Ein in seiner Heimat mehrfach einschlägig vorbestrafter Slowake stand am Mittwoch wegen räuberischen schweren Diebstahls in Graz vor Gericht.
Wie berichtet, besuchte der 46-Jährige im April mit Arbeitskollegen das Burgmuseum Deutschlandsberg – auf der Fahrt dorthin ist bereits reichlich Alkohol geflossen. Vom dort ausgestellten Kelten-Goldschmuck ließ sich der Mann dann laut Anwalt zu einer „sehr einfältigen, promillegesteuerten Spontan-Tat“ hinreißen. Mit einem Ziegelstein – auch ein historisches Ausstellungsstück – schlug er eine Glasvitrine ein und krallte sich keltische Arm- und Halsreife. Geschätzter Wert: mindestens 80.000 Euro.
„Es hat einen furchtbaren Knall gegeben“, schildert der Museums-Kurator der Richterin. Er und ein Kollege erwischten den Dieb noch und lieferten sich ein minutenlanges Gerangel, wobei beide Herren verletzt wurden. „Ich bin selbst Kampfsportler, aber der hatte eine unglaubliche Kraft“, so der Museums-Chef. Der Slowake konnte sich losreißen, doch die Polizei setzte seiner Flucht ein rasches Ende.
„Sie haben gut verdient, haben Familie. Warum diese Tat?“, wollte Richterin Michaela Lapanje wissen. „Ich verstehe es selbst nicht. Ich bin wegen des Alkohols durchgedreht“, so der Angeklagte. Er habe wenige Stunden zuvor erfahren, dass seinem krebskranken Sohn eine lebensbedrohliche OP bevorstehe. Geplant will er seine Tat aber nicht haben, auch wenn es im Prozess Fragen aufwirft, dass er ausgerechnet eine der wenigen Vitrinen ohne Panzerglas-Sicherung ausgewählt hat. Beweisen lässt sich der Vorsatz aber nicht.
Urteil: vier Jahre unbedingte Haft (nicht rechtskräftig).
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