Der 32-jährige Slowene, der dem späteren Wien-Attentäter im Juni 2020 ein Sturmgewehr und drei Monate später eine Pistole samt passender Munition nach Wien geliefert hatte, nahm sein Urteil, welches am Dienstag verkündet wurde, dankend an. Er bekam neun Monate auf Bewährung.
Eigentlich drohten dem 32-Jährigen bis zu zwei Jahre Haft. „Wir werden keine Rechtsmittel anmelden“, meinte nun Behördensprecherin Nina Bussek am Mittwochabend. Mit dem Rechtsmittelverzicht der Staatsanwaltschaft entgeht der 32-Jährige dem Gefängnis, sollte er sich in den kommenden drei Jahren - das ist die Dauer der Probezeit - wohl verhalten und sich nichts mehr zuschulden kommen lassen.
Beweise für weitere Anklagepunkte fehlten
Hinsichtlich einer Beteiligung an der terroristischen Vereinigung und Beitragshandlungen am Töten des Attentäters fehlten der Anklagebehörde die Beweise. Für das nach Wien gebrachte Sturmgewehr konnte der Slowene aufgrund eines Irrtums der Staatsanwaltschaft nicht mehr belangt werden. Das wiederum kritisierte Justizministerin Alma Zadic mit folgenden Worten: „Ein inakzeptabler Fehler.“
Lebenslange Haft für Waffendealer
Dem Mann, der dem Wien-Attentäter den Waffendeal vermittelt hatte, wurde hingegen zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Unterschied zu dem 32-Jährigen war die Anklagebehörde bei dem gebürtigen Tschetschenen ursprünglich davon ausgegangen, dass dieser in das Terror-Netzwerk des Attentäters eingebunden war. Außerdem hätte er wissen müssen, dass mit den von ihm vermittelten Schusswaffen gemordet werden würde.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.