Im Österreichischen Olympischen Komitee (ÖOC) ist man bemüht, die in der Vorwoche eskalierte Neuwahl-Causa möglichst ohne weiteren Image-Schaden zu lösen!
Bis zum 14. Juni ist ein neuer Wahlausschuss zu bilden, der der ÖOC-Hauptversammlung im Herbst einen mehrheitsfähigen Vorschlag zur Besetzung des zwölfköpfigen Vorstandes um den für seine Wiederwahl kandidierenden ÖOC-Präsidenten Karl Stoss vorlegen soll. Der bisherige Wahlausschuss war vergangenen Donnerstag vom aktuellen Vorstand, der ihn ursprünglich selbst bestellt hatte, mit Mehrheitsbeschluss abgesetzt worden.
Strittige Neuaufstellung der ÖOC-Führung
Hintergrund des seit Längerem schwelenden Konfliktes ist die strittige Neuaufstellung der ÖOC-Führung mit einigen neuen Namen anstelle von altgedienten Vertreterinnen und Vertretern. Hinzu kommen der Machtkampf zwischen Winter- und Sommersportverbänden und die Mitsprache von Athletenvertretern. Dass der Vorschlag des Wahlausschusses durch Medienberichte vorab an die Öffentlichkeit gelangt war, nahm Stoss dann auch zum Anlass, das Gremium mithilfe des aktuellen Vorstands absetzen zu lassen. Stoss wird zu den in der ÖOC-Geschichte einmaligen Vorgängen kommenden Montag bei einem Pressetermin Stellung beziehen.
Der 66-jährige Vorarlberger ist seit 2009 im Amt, als sein enger Vertrauter leitet Peter Mennel als Generalsekretär mit Florian Gosch (Marketing) und Christoph Sieber (Sport) die Geschäfte des ÖOC. Mennel wollte sich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz nicht zu den Turbulenzen um die Zusammensetzung des Vorstandes und zu anderen Hintergründe äußern, verwies aber auf die wertvolle Arbeit des bisherigen Führungsgremiums mit den Vizepräsidenten Peter Schröcksnadel, Otto Flum und Elisabeth Max-Theurer.
Generalsekretär Mennel: „Bin mit dem derzeitigen Vorstand äußerst zufrieden!“
„Es ist nicht meine Aufgabe, mir meinen Vorstand auszusuchen. Ich kann nur sagen, ich bin mit dem derzeitigen Vorstand äußerst zufrieden in den letzten Jahren, weil sie in ihrem Mittelpunkt das Wohlergehen der Athleten bei ihren Wettkämpfen gestellt haben, und das muss man auch anerkennen“, sagte Mennel. Neben dem Hauptaugenmerk auf das Wohlergehen der Sportler seien auch die guten Verbindungen des Vorstandes ins Kalkül zu ziehen. „Für uns ist es auch äußerst wichtig, bei Bedarf auf das ausgezeichnete internationale Netzwerk von Karl Stoss zurückgreifen zu können, wenn Not am Mann ist, wenn man es benötigt.“
Stoss‘ Sorge gelte vor allem den Sportlern, nicht zuletzt wegen der notwendigen Miteinbeziehung der Athletenvertreter in den Neuwahlprozess sei der zusätzliche Durchgang vor der Neuwahl leider nötig, so Mennel.
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