Am heutigen Weltmilchtag thematisiert die „Krone“, wie Kärntens Landwirte die europaweite Milchüberproduktion auszugleichen versuchen. Um auf die Wichtigkeit der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, öffnet eine Bauernfamilie ihre Stalltüren und zeigt, dass die Milch nicht von der „lila Kuh“ kommt.
200 Tonnen Kuhmilch haben Madleen, Hildegard, Helira, Bine, Berta, Lea und ihre 14 gefleckten Kolleginnen im vergangenen Jahr ihren Besitzern Georg Jankl und Anna geliefert. Mit der Bergmilch aus Himmelberg wird aber nicht nur die Kärntnermilch versorgt.
„Europas Bauern versinken in Milchüberproduktion“
2022 verarbeitete die Familie 80.000 Liter zu Käse, Aufstrichen, Topfen, Yoghurts: „Wir setzen auch stark auf Direktvermarktung. Denn Europas Bauern versinken in der Milchüberproduktion, so viel reine Milch wie wir Landwirte produzieren, wird nicht benötigt. Ohne Veredelung würde sich der Milchbetrieb daher gar nicht rentieren“, erklärt der 38-Jährige und nennt einen weiteren Vorteil der Selbstproduktion: „Natürlich spielt auch das Geld eine Rolle. Für einen Liter erhalten wir von der Molkerei lediglich 0,57 Cent brutto. Kein schlechter Milchpreis, aber Futtermittel- und Energiekosten steigen aber auch! In der Direktvermarktung sind wir bei der Preisgestaltung unabhängig.“
Kritisiert wird jedoch die Vorgehensweise der Konsumenten im Handel. „Sie greifen lieber zur Billigmarke, denken nicht nach, welchen Schaden sie damit für heimische Produzenten anrichten.“ Die Milchproduktion ist nicht wegzudenken. „Ohne sie gibt es kein Grünland - ohne Grünland keine bewirtschaftete Almen für den Tourismus und keine Artenvielfalt. Es ist alles ein Kreislauf“, will der Bauer auf die Wichtigkeit der Landwirtschaft aufmerksam machen.
Einblicke in die Landwirtschaft
Und damit man noch mehr Einblicke in das ,Bauersein’, die damit verbundene harte Arbeit und Produktion erhält, lädt Jankl am 11. Juni (10 bis 16 Uhr) zum Tag der offenen Stalltüre in Wöllach 2 in Himmelberg ein.
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