Euro-Raum-Vergleich

Österreich hinkt bei Inflation weiter hinterher

Wirtschaft
01.06.2023 11:35

Laut Statistik Austria ebbt die Teuerungswelle in Österreich allmählich ab. Im Mai lag die Inflation - nach 9,7 Prozent im April - demnach bei 8,8 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit einem Jahr. Dennoch hinkt Österreich den übrigen Ländern des Euro-Raums, in dem die Teuerung inzwischen nur noch bei 6,1 Prozent liegt, hinterher.

Grund für die sinkende Inflation sind derzeit vor allem billige fossile Treibstoffe. „Auch bei den Nahrungsmitteln schwächt sich der Preisauftrieb weiter ab“, so Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.

(Bild: stock.adobe.com)

Kocher sieht „Dynamik nach unten“
Wirtschaftsminister Martin Kocher sprach am Donnerstag von einem „starken Rückgang“ der Teuerungsrate. „Wir sehen eine Dynamik nach unten", so der Minister am Rande einer Pressekonferenz. Auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nannte den Rückgang „erfreulich“, der Wert sei aber immer noch zu hoch. „Daher müssen wir nachfragesteigernde Maßnahmen sukzessive reduzieren“, erklärte Brunner. Damit gemeint ist, dass das Geld der Regierung nach den hohen Einmalzahlungen an alle Haushalte im Vorjahr nun nicht mehr so locker sitzt.

Der Vergleich mit dem Euro-Raum fällt für Österreich wie schon in den vergangenen Monaten nicht rosig aus. Die Inflation lag zuletzt um gut zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt des gemeinsamen Währungsraums (6,1 Prozent) und bereitet Ökonomen zunehmend Sorgen.

EZB will nicht von Entwarnung sprechen
Für die Europäische Zentralbank (EZB), die sich seit Juli 2022 mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen die Inflation stemmt, ist der nachlassende Preisschub eine positive Nachricht. Er zeigt, dass der Straffungskurs langsam seine Wirkung in der Wirtschaft entfaltet. Von Entwarnung kann aber noch keine Rede sein. Denn das mittelfristige Inflationsziel der EZB von zwei Prozent liegt noch weit entfernt.

Zuletzt hatten mehrere Währungshüter es für wahrscheinlich gehalten, dass die EZB im Juni und im Juli die Zinsen um jeweils weitere 0,25 Prozentpunkte nach oben setzen wird. 

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