Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) besteht in Deutschland aufgrund der globalen Erwärmung zukünftig ein erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten. Die zunehmende Hitze hierzulande könne dazu führen, dass sich krankheitserregende Bakterien besser vermehren und Tiere, die Infektionskrankheiten übertragen können, sich ausbreiten.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse betonte Mitautorin Elke Hertig die große Herausforderung. Der Bericht „Klimawandel und Gesundheit“ wurde unter der Leitung des RKI im „Journal of Health Monitoring“ veröffentlicht. Zwei weitere Teile sollen im Laufe des Jahres erscheinen.
Zahlreiche Forscher haben an dem Bericht mitgewirkt und den aktuellen Kenntnisstand zu den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit zusammengetragen.
„Klimasensitive Erreger zugenommen“
Bereits jetzt sind Auswirkungen der gestiegenen Temperaturen auf die Verbreitung einiger untypischer Tierarten in Deutschland erkennbar, erklärte Mitautor Klaus Stark. „Neue Zeckenarten gelangen nach Deutschland“, sagte der Epidemiologe des RKI. Ein Beispiel hierfür ist die Hyalomma-Zecke, die bis vor einigen Jahren nicht in Deutschland vorkam und bakterielle Erreger des Fleckfiebers übertragen kann. „In den letzten Jahren haben sich klare Trends gezeigt, dass ein Teil der klimasensitiven Erreger zugenommen hat.“
Auch die Asiatische Tigermücke wird in Deutschland voraussichtlich häufiger auftreten. Diese Mücke kann Erreger des Dengue-Fiebers, Gelbfiebers oder des Zika-Virus auf Menschen übertragen. „Das bedeutet nicht, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren sofort Übertragungsfälle in Deutschland haben werden“, sagte Stark. Es lässt sich jedoch nicht ausschließen.
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