Mit dem Codewort „Ist Luisa da?“ geht nun auch die Uni Graz gegen sexuelle Belästigung und Gewalt vor, will Bewusstsein schaffen. Das Grazer Projekt startete bereits 2019 in Lokalen, im Vorjahr auch in Schwimmbädern.
Unmittelbaren Anlass gebe es keinen, aber viele kleine. Dass auf Frauen nicht nur in dunklen Ecken sexuelle Belästigung lauert, bestätigt eine Studie an 46 Hochschulen Europas: Ein Drittel der Studenten und Mitarbeiter sind betroffen. „Weil Frauen überall ohne Angst hingehen sollen“, sagt die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr, wurde das 2019 gestartete Projekt „Luisa ist da“ nun auch auf der Uni Graz ausgerollt.
Personal bietet akute Hilfe bei Po-Grapschen und Co.
Die ersten Anlaufstellen - die Ausleihe der Hauptbibliothek und Resowi-Bibliothek - stehen nun bereit. „Sollte sich jemand belästigt fühlen, wendet man sich dort mit der Frage ’Ist Luisa da?’ ans geschulte Personal“, erklärt Ina Mastnak (Beratungsstelle Tara). Die Antwort: „Ja“ - und man bespricht, wie man dem Gegenüber helfen kann. Vom Aufsuchen eines geschützten Raums reicht die Palette bis zum Polizei-Notruf.
Im Herbst sind weitere Uni-Anlaufstellen geplant. Auch außerhalb des Campus ist man in Gesprächen mit Fitnessstudios oder Schulen in Graz.
Frau in Luisa-Lokal wurde im Feber nicht geholfen
In 60 Grazer Lokalen und Schwimmbädern ist das bereits Usus. Man erhalte viel positives Feedback, meint Mastnak. Was sie zum Fall einer jungen Frau sagt, die man im Feber in einem Luisa-Lokal nicht ernst nahm? „Es ist der uns einzig bekannte Fall.“ Der externe Veranstalter hätte nicht Bescheid gewusst. Man nehme es aber sehr ernst: Mit Infos und weiteren Schulungen wirke man entgegen.
Neben der akuten Hilfe ginge es genau um dieses Bewusstsein, es zum Thema zu machen und damit präventiv tätig zu sein. Das gelingt auch immer besser: Denn immer öfter trauen sich Frauen auch Übergriffe an der Uni zu melden, heißt es von der internen Gleichbehandlungsstelle.
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