Ideenpaket aus OÖ

Schulterschluss gegen die Arbeitskräfte-Knappheit

01.06.2023 14:44

Gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel hat Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) ein Ideenpaket geschnürt, für dessen Umsetzung (vor allem durch den Bund) er nun Verbündete sucht. Insbesondere Donnerstag und Freitag (2. Juni) bei der Konferenz der Wirtschaftsreferenten der Bundesländer.

In Sankt Wolfgang, bei der bundesweiten Abgeordnetenkonferenz der ÖVP, hat Landesrat Achleitner darüber mit Minister Martin Kocher gesprochen, am Freitag peilt Achleitner nun auch einen Schulterschluss mit den anderen Bundesländern an. Zwei Stoßrichtungen hat Achleitners Ideen- bzw. Forderungspaket.

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner am sonnigen Wolfgangsee

(Bild: Land OÖ)

Einige „Zuckerl“ für Leistungsträger
Erstere steht unter der Devise „Leistung muss sich wieder lohnen“, was einige „Zuckerl“ in Sachen mehr steuerfreie Überstunden und Zuverdienst zur Regelpension durch Streichung des Pensionsversicherungsbeitrags umfasst. Weiters schwebt ihm ein Bonus für längeres Arbeiten vor, konkret eine deutliche Anhebung des Pensions-Aufschubbonus auf die Pensionsleistung pro Weiterarbeits-Jahr vor Pensionsantritt. Und schließlich tritt Achleitner für eine Übernahme der Kosten, die im Zuge der Meister- und Befähigungsprüfungen entstehen, ein, um diese Ausbildung noch attraktiver zu gestalten.

Dr. Gumpelmayer auf der Linzer Landstraße sucht einen Augenoptiker...

(Bild: Werner Pöchinger)

...doch schräg gegenüber sucht Wutscher für seinen kommenden Flagship-Store in Linz noch mehr Augenoptiker und weitere Fachkräfte.

(Bild: Werner Pöchinger)

Mehr Fachkräfte aus dem Ausland
Zweitens geht es dem ÖVP-Landespolitiker Achleitner um „Initiativen für die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland“. Hier stehen die weitere Attraktivierung und Ausweitung der Rot-Weiß-Rot-Karte im Fokus sowie der Wunsch nach einer gemeinsamen Bund-Länder-Initiative zur Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland, bei der der Standort Österreich sichtbarer und attraktiver gemacht wird.

Peek&Cloppenburg im Linzer Passage bietet Jobs im Verkauf: „Jetzt bewerben!“

(Bild: Werner Pöchinger)

Arbeitsmarkt zeigt sich stabil
Auch nach 3 Krisenjahren in Folge aufgrund der Corona-Pandemie zeigt sich der Arbeitsmarkt in Oberösterreich stabil: 706.000 Beschäftigte Ende Mai bedeuten eine Zunahme um 9.000 gegenüber dem Mai des Vorjahres, 25.247 Arbeitssuchende stehen 30.735 offenen Stellen gegenüber. Um den zunehmenden Fachkräftebedarf entgegenzuwirken, muss also an allen möglichen Stellschrauben gedreht werden - daraus ergibt sich das umfassende OÖ-Forderungspaket in Richtung Bund und auch für die aktuelle Wirtschafts-Landesräte-Konferenz im Burgenland.

Anton Baumgartner am Taubenmarkt in Linz sucht Verkäufer/in, die/der ev. auch schneidern kann.

(Bild: Werner Pöchinger)

Die niedrigste Arbeitslosenquote
All das passiert vor dem Hintergrund der neuesten Arbeitsmarktzahlen. Oberösterreich verzeichnet demnach mit 3,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer. „30.735 offene Stellen unterstreichen den Arbeits- und Fachkräftebedarf, daher setzen wir weiterhin auf aktive Arbeitsmarktpolitik mit Fokus auf Qualifizierungsmaßnahmen“, stellen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zu den Arbeitsmarktdaten Ende Mai fest. Insgesamt stehen im heurigen Jahr im Rahmen des „OÖ. Pakt für Arbeit und Qualifizierung" 326 Mio. Euro für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Oberösterreich zur Verfügung.

Rückgang bei Langzeitarbeitslosen
„Erfreulicherweise setzt sich in Oberösterreich der deutliche Rückgang an Langzeitbeschäftigungslosen weiter fort: So gab es Ende Mai in Oberösterreich 6.024 langzeitbeschäftigungslose Personen, das sind um mehr als 1.600 weniger als noch im Mai des Vorjahres. Im Mai 2019 - also noch vor der Corona-Krise - gab es 8.166 Langzeitbeschäftigungslose in unserem Bundesland“, betonen Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner.

Mehr Lehrstellensuchende
Gestiegen ist gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Lehrstellensuchenden: Aktuell sind 491 Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle, im Mai des Vorjahres waren es 332. Das ist für die Unternehmen eine Chance, ihre Fachkräfte von morgen zu finden. Aktuell sind 1.696 Lehrstellen sofort verfügbar.