Auch in OÖ starb Mann

Das passiert, wenn es in unseren Spitälern brennt

Oberösterreich
02.06.2023 06:00

2015 starb auch in Oberösterreich ein Patient nach einem Brand. Selten, aber immer wieder gibt es in den heimischen Kliniken kleinere Feuer. Die Krankenhäuser sind vorbereitet: Im Notfall wird evakuiert.

Wenn’s brennt, gibt’s einen klaren Plan: Die Patienten bleiben zuerst so lange wie möglich im eigenen Zimmer. Falls die Flammen überhand nehmen, geht es schnell – horizontale Evakuierung! Das Spitalspersonal schnappt die Kranken, bringt sie innerhalb desselben Stockes in den nächsten Abschnitt, der mit einer Brandschutztüre abgetrennt ist. Reicht das nicht, wird sofort vertikal evakuiert – die Patienten kommen eine Ebene nach unten. Bei Vollbrand wird schließlich das gesamte Gebäude geräumt. Die Rettung fährt die Kranken so rasch wie möglich in ein anderes Spital.

Das ist der „Exit-Plan“ für die elf Kliniken der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, wenn es zum Horrorszenario kommt. Ein solches erlebte ja kürzlich das Spital in Wien-Mödling: Drei Pensionisten starben bei einem Brand.

Zigarette löste tödliche Stichflamme aus
Auch in OÖ verlor schon einmal ein Patient sein Leben wegen eines Feuers. Im Februar 2015 zündete sich ein 74-Jähriger im alten Linzer AKH eine Zigarette im Bett an – und schlief ein. Der Mann erlitt schwerste Brandverletzungen, starb zehn Tage später.

2015 musste die Feuerwehr ins alte Linzer AKH ausrücken. (Bild: Berufsfeuerwehr Linz)
2015 musste die Feuerwehr ins alte Linzer AKH ausrücken.

Nicht nur deshalb gelten heute strenge Vorschriften: „In Krankenhäusern sind Brände besonders herausfordernd, weil viele Patienten nicht oder nur teilweise mobil sind“, sagt Alexander Semczyszyn, Sicherheitskoordinator der Gesundheitsholding. Außerdem gefährlich: „Wenn ein Patient seine Sauerstoffmaske abnimmt, weil er zum Beispiel etwas Trinken möchte, reichert der austretende Sauerstoff Bettwäsche und Gewand an. Die Textilien sind dann hoch entzündlich.“ Daher gilt in allen Kliniken ein striktes Verbot von offenem Licht: „Nicht einmal Kerzen am Adventkranz sind erlaubt.“ Zudem müssen sämtliche Mitarbeiter jährlich zur Brandschutzschulung.

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Wir haben in allen Zimmern Feuermelder. Schlägt einer an, bekommt der Portier eine Meldung. Schlagen zwei an, wird sofort die Feuerwehr alarmiert.

Alexander Semczyszyn, Sicherheitskoordinator der Oberösterreichischen Gesundheitsholding

Viele Fehlalarme, aber wenige echte Brände
Trotzdem kommt es in seltenen Fällen zu kleineren Bränden. Etwa ein Feuer im Mistkübel oder angebrannte Speisen in der Mikrowelle. Verletzte gab es in den letzten Jahren dadurch aber keine. Häufiger sind Fehlalarme: Heißer Wasserdampf in der Küche kann die Feuermelder ebenso auslösen wie Staub bei Bauarbeiten. Im letzten Jahr hieß es in den Kliniken der Gesundheitsholding 40 Mal: Falscher Alarm!

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