Alle, die mit dem Auto über Klingenbach Richtung Sopron fahren, kennen die alte Siegendorfer Zuckerfabrik. Jetzt denkt das Land einen Mega-Coup an. Damit will es den Wirtschaftsstandort sichern und die Ansiedlung von neuen, zukunftsträchtigen Unternehmen im Burgenland ermöglichen.
Das Nordburgenland gilt als eine der aufstrebendsten Regionen Zentraleuropas. Vor allem der Standort Siegendorf wird von Branchenkennern als Geheimtipp gehandelt, ist man doch in einer Autostunde in Wien und Bratislava und in 10 Minuten in Eisenstadt und Sopron, wo die Autobahn M85 bald vor der Fertigstellung steht.
Außerdem schlummert in Siegendorf Innovationspotenzial - Stichwort Revitalisierung der früheren, teils denkmalgeschützten Zuckerfabrik. Sie wurde 1853 von Konrad Patzenhofer errichtet und 1992 an den Industriellen Anton Krobath verkauft. Seither beherbergt das Gelände die Gewerbezone Ost (GZO).
Beginn einer neuen Epoche
Kreative Projekte für das Areal gibt es schon länger in der Pipeline. Doch nun deutet einiges darauf hin, dass hier tatsächlich bald eine neue Ära anbrechen könnte. Gerüchten zufolge überlegt Anton Krobath nämlich, den größten burgenländischen Gewerbe- und Industriepark - die Grundfläche beträgt über eine Million Quadratmeter - zu verkaufen.
Der 75-Jährige hat sich bereits aus privaten Gründen in seine oberösterreichische Heimat zurückgezogen. Die miterworbene Direktorenvilla frequentiert er nur noch sporadisch. Auch seine Tochter Maria Krobath - sie ist konzessionierte Immobilienmaklerin, geschäftsführende Gesellschafterin der Gewerbezone Ost und Eigentümerin der Gewerbezone Enns - sowie sein Enkelsohn Alexander Krobath - er ist Immobilienmakler und Projektentwickler - sollen einen Verkauf befürworten.
Heiße Reserve für weitere bauliche Planungen
Ein potenzieller Käufer soll das Land Burgenland sein. Enge Büromitarbeiter von Landeshauptmann Doskozil bestätigen gegenüber der „Krone“, dass das Land tatsächlich den Kauf der ehemaligen Zuckerfabrik in Erwägung zieht.
„Diese Liegenschaft ist aufgrund ihrer Historie sehr interessant, aber auch, weil sie ihren Zweck als externes Depot für diverse Lagerbestände erfüllen könnte. Auch für andere baulichen Planungen könnte man sie in Reserve halten“, heißt es.
Liegenschaft wird geprüft
Die Wirtschaftsagentur Burgenland bestätigt ebenfalls, dass die Krobath Immobilien GmbH das Areal „aus strategischen Gründen veräußern“ will. „Wir sind stetig auf der Suche nach geeigneten Gebieten, die für die Betriebsansiedlung von neuen, zukunftsträchtigen Unternehmen für das Burgenland geeignet wären. Da es sich um bereits versiegelte Flächen handelt, wäre die Modernisierung und Weiternutzung eines Brown Field Areals, mit vorhandenen Widmungen und infrastruktureller Versorgung nachhaltig und erstrebenswert“, erklärt Geschäftsführer Harald Zagiczek.
Und was heißt das konkret? „Wir sind dabei, die Liegenschaft und eine nachhaltige Weiternutzung des Standorts zu prüfen. Der diesbezügliche Prozess wird einige Wochen in Anspruch nehmen, um eine entscheidungsfähige Unterlage mit entsprechender Empfehlung den Entscheidungsträgern vorlegen zu können. Eine Kaufpreisindikation haben wir aktuell noch nicht.“
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