Die großen Beutegreifer scheinen sich auf unseren Bergen zunehmend wohlzufühlen: Nun hat ein Braunbär in Tirol die heimische Jägerschaft in Alarmbereitschaft versetzt. „Meister Petz“ kam in der Nähe von St. Anton am Arlberg angeblich etwa 20 Meter vor zwei einheimische Wanderern, eine Mutter und ihr Sohn, aus dem Gebüsch und war offenbar hinter einer Gams her.
Die Gemeinde St. Anton informierte per Newsletter, dass es im Bereich Stocki/Stockibach bzw. Erzherzog-Eugen-Weg die Bärensichtung gegeben habe. „Zeugen waren zwei einheimische Wanderer. Der Bär kam etwa 20 Meter vor ihnen aus dem Gebüsch, er war offenbar hinter einer Gams her“, präzisierte Bürgermeister Helmut Mall gegenüber der „Krone“.
„Tragödie wie im Trentino verhindern“
„Feuer am Dach“ sieht angesichts der jüngsten Sichtung auch der Landecker SPÖ-Bezirkschef Benedikt Lentsch. „Ein Bär hat genauso wie ein Wolf keinen Platz in unseren Wäldern, erst recht nicht derart nahe an Ortszentren“, stellt der Landtagsabgeordnete und Zammer Bürgermeister klar. Er plädiert für einen raschen Abschuss, „um eine Tragödie wie im Trentino zu verhindern“. Es sei gut und richtig, dass auf Drängen von Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer die Novelle des Jagdgesetzes zu den allerersten Maßnahmen der Landesregierung zählte. „So sind endlich Notwehrmaßnahmen gegen den Bär, aber auch gegen den Wolf möglich geworden. Die jüngste Sichtung zeigt aber, dass die Hürden zum Abschuss immer noch zu hoch sind - weil sich die EU auf völlig überholte, realitätsfremde Richtlinien versteift hat“, meint Lentsch, der auf europäischer Ebene mehr Verständnis für die Nöte der betroffenen Regionen einfordert.
Tirol werde laut Lentsch jedenfalls nicht nachgeben, sondern weiter Druck machen. „Weil es einfach Tatsache ist: Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU ist nach 30 Jahren hoffnungslos veraltet und bringt immer mehr Menschenleben in Gefahr. Das ist kein Tierschutz, das ist Wahnsinn“, sagt SPÖ-Bezirkschef Benedikt Lentsch: „Deshalb kämpfen wir weiter. Um die Tirolerinnen und Tiroler zu schützen.“
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