Oliver Glasner hat mit Frankfurt als erster heimischer Trainer seit Ernst Happel den DFB-Pokal im Visier - außer diesem Erfolg gibt es aber keine Parallelen.
Vergangenes Jahr gewann Oliver Glasner mit Frankfurt als erster österreichischer Trainer seit Ernst Happel einen Europacup-Titel. Morgen hat Glasner als erster heimischer Coach seit dem „Wödmasta“ den DFB-Pokalsieg im Visier - Happel holte 1987 mit dem Hamburger SV durch ein 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers die Trophäe. Außer den Erfolg gibt es aber keine Parallelen. Sporthistoriker Rudolf Müllner sagt: „Sie kommen aus völlig verschiedenen Generationen. Happel war ein autoritärer Trainer, der viel mit Gefühl und Intuition gearbeitet hat und aus dem großen Wiener Fußball der 30er-Jahre kam. Glasner ist ein sehr strukturierter, wissenschaftlich orientierter Coach, der in der ,Provinz’ gespielt hat.“
Der Professor der Uni Wien betont: „Der rauchende Grantler Happel war eine Mythenmaschine, eine Legende, zu der alle Spieler mit Respekt aufgeschaut haben. Glasner ist ein akribischer Angestellter, der abgesehen von seinem Wutausbruch nach dem Spiel in Hoffenheim immer extrem kontrolliert agiert.“ Der Steyrer Soziologe und Personalentwickler Werner Zöchling, der schon lange mit Glasner arbeitet, betont: „Oliver hat eine exzellente Führungskompetenz, er redet sehr viel mit den Spielern. Das hat Happel gar nicht gemacht.“
„Das hat Frankfurt aus mir gemacht“
Der in Amstetten lebende Hesse Frank Glanzner, erster Vorsitzender des Eintracht-Fanklubs EFC Adler Österreich, erklärt: „Glasner ist extrem beliebt. Sein Aus mit Saisonende hat alle hart getroffen. Alle wünschen ihm, dass er zum Abschluss den Pokal holt.“ Glasner selbst lächelte unlängst: „Ich bin als Langweiler gekommen und gehe als emotionaler Typ. Das hat Frankfurt aus mir gemacht.“
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