Neue Rekorde erwartet
China ächzt unter einer beispiellosen Hitzewelle
Ein Blick auf die globalen Temperaturdaten offenbart die Auswirkungen der Klimakrise bereits sehr eindrucksvoll. In China sieht man sich etwa momentan mit einer beispiellosen Hitzewelle konfrontiert - die vielen Klimaanlagen ließen den Stromverbrauch bereits sprunghaft ansteigen. Im Süden des Landes werden für die kommenden Tage neue Rekordwerte erwartet. Indessen sieht sich Finnland mit einer für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Kälte konfrontiert.
In einigen Gebieten Südchinas rechnet der staatliche Wetterdienst mit Temperaturen über 40 Grad Celsius - dabei sind in der Region auch Temperaturen von über 35 Grad bereits rekordverdächtig. Besonders hervor sticht dabei Dongchuan, wo die Temperatur bereits 42,2 Grad Celsius erreichte - der Stadtbezirk liegt 1250 Meter über dem Meeresspiegel. Erst vergangenen Montag wurde zudem in Shanghai der heißeste Mai-Tag seit mehr als 100 Jahren registriert.
Woche für Woche neue Hitze-Rekorde
Die Hitzewellen an sich seien nicht überraschend, sagte Klimawissenschaftlerin Sarah Perkins-Kirkpatrick von der Universität von New South Wales. Ungewöhnlich sei aber, dass Woche für Woche Hitze-Rekorde gebrochen würden. Neben China liegen auch viele Bereiche Asiens vor dem Sommerbeginn auf der Nordhalbkugel unter einer Hitzeglocke. Der Stromverbrauch in Südchina ist unter anderen wegen Klimaanlagen in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen.
Historische Stromwerte noch vor dem Sommer
Der Stromnetz-Betreiber China Southern Power Grid verzeichnete eine Spitzenlast von mehr als 200 Millionen Kilowatt und erreichte damit fast historische Höchstwerte noch vor Beginn des Sommers. In Teilen des Jangtse-Deltas einschließlich Shanghais und in Teilen Südwestchinas, wie Sichuan und Yunnan, werden die Temperaturen im Juni um ein bis zwei Grad höher als im Schnitt der vergangenen Jahre liegen, kündigte der stellvertretende Direktor des Nationalen Klimazentrums, Gao Rong, an.
Bereits im Sommer 2022 zwang die extreme Hitze chinesische Behörden, den Stromverbrauch zu drosseln. Die Stromproduktion mit Wasserkraftwerken, die in riesigen Provinzen wie Sichuan eine wichtige Rolle spielt, war teilweise stark eingeschränkt.
Kälterekord kann Hitze nicht kompensieren
Das gegenteilige Wetterextrem zeigt sich hingegen in Finnland - über den Norden des Landes schiebt sich derzeit eine beeindruckende Masse an Kälte. Mit Minus 7,7 Grad Celsius verzeichnete man einen neuen Juni-Kälterekord. Die dazugehörigen Winde lassen die Temperaturen noch kälter erscheinen. Laut diesem sogenannten Windchill-Effekt fühlte sich die Temperatur eher wie Minus 18 Grad an.
Die Kälte in Finnland reicht dabei jedoch keineswegs aus, um die brutalen Hitzewellen andernorts auszugleichen. Laut Statistik der vergangenen 40 Jahre fallen derzeit auf jeden Kälterekord mindestens neun Wärmerekorde.
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