Rund zwei Jahre nach der abrupten Freilassung Bill Cosbys aus dem Gefängnis reichte nun ein ehemaliges „Playboy“-Model in New York eine Zivil-Klage gegen den Amerikaner ein. Die Frau beschuldigt ihn, sie 1969 sediert und missbraucht zu haben. Ein Sprecher Cosbys äußert sich zu den Vorwürfen.
Die Klägerin, um die es sich handelt, heißt Victoria Valentino und ist mittlerweile selbst 80 Jahre alt. Cosby habe ihr und einer Freundin bei einem Restaurantbesuch Tabletten gegeben und sie damit betäubt.
Der heute 85 Jahre alte Entertainer habe die Frauen danach in sein Büro gefahren, wo sie von ihm vergewaltigt worden sei, so Valentino. Ein neues kalifornisches Gesetz ermöglicht Klagen wegen sexuellen Missbrauchs ohne Einschränkung durch eine Verjährungsfrist. Die Frau verlangt eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.
Die von Valentino erhobenen Vorwürfe enthielten keine Fakten oder Beweise, teilte Cosbys Sprecher Andrew Wyatt dem US-Sender CNN mit. Es gebe zudem Widersprüche in den zahlreichen Behauptungen der Frau. Valentino hatte erstmals 2014 in Interviews Vorwürfe gegen den einstigen Sitcom-Superstar („Die Bill Cosby Show“) erhoben.
Unzählige Anschuldigungen
Mehr als 60 Frauen haben Cosby in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Art vorgeworfen. Der Entertainer wies die Vorwürfe stets zurück.
Der Komiker war 2018 wegen sexueller Nötigung in einem Strafprozess zu mindestens drei und höchstens zehn Jahren Haft verurteilt worden. In dem Verfahren ging es um einen einzigen Fall aus dem Jahr 2004. Die Jury sah es als erwiesen an, dass Cosby eine Frau mit Tabletten hilflos gemacht und dann sexuell genötigt hatte.
Nachdem Cosby rund drei Jahre in Haft verbracht hatte, kippte das höchste Gericht im US-Staat Pennsylvania im Juni 2021 seine Verurteilung überraschend wegen eines Verfahrensfehlers und der Schauspieler kam auf freien Fuß.
Nicht die erste Zivil-Klage
Cosby, der einst als Amerikas Vorzeigevater gegolten hatte, wurde danach weiter mit Zivilklagen konfrontiert. Im Juni vergangenen Jahres befand ihn eine Jury in Los Angeles des sexuellen Missbrauchs einer 16-Jährigen im Jahr 1975 für schuldig und sprach der Klägerin 500.000 Dollar zu. Zu dem Übergriff war es in der als „Playboy-Mansion“ bekannten Villa des „Playboy“-Gründers Hugh Hefner gekommen.
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