Die finanzielle Rettung der wegen eines Schuldenstandes von über 35 Millionen Euro gegen die drohende Insolvenz kämpfenden Gemeinde Matrei in Osttirol nimmt weiter konkrete Formen an. Mittlerweile stimmten laut Bürgermeister Raimund Steiner bereits 110 von 115 Gläubigern dem vergangene Woche von Land und Gemeinde vorgelegten Tilgungsplan zu. „Sie haben die Zustimmungserklärung unterschrieben“, sagte er am Freitag zur APA. Endgültigen Vollzug erwartete er in rund zwei Wochen.
Unter den aktuell noch ausstehenden Gläubigern befinden sich „aber einige Große“, erklärte Steiner weiters. Bei diesen sei der Sachverhalt zum Teil etwas komplexer: „Bei einigen braucht es zuvor noch die Zustimmung von deren Gremien.“ Aber auch hier gab sich der Bürgermeister zuversichtlich: „In den nächsten beiden Wochen wird alles unter Dach und Fach sein.“ Selbigen Optimismus versprühte Steiner auch in Hinblick auf die noch ausstehenden Gespräche mit den Finanzgläubigern, also Banken und Kreditinstituten. „Es gibt zwar noch keinen konkreten Termin, aber in den nächsten 14 Tagen wird auch in dieser Hinsicht voraussichtlich alles erledigt sein“, hielt er fest.
Zinsenlose Rückzahlung der Schulden
Der Tilgungsplan sieht eine zinslose, hundertprozentige Abgeltung aller Verbindlichkeiten in den kommenden Jahren vor. Die Gläubiger wurden in drei „Kategorien“ eingeteilt. Das Land Tirol tritt mit 3,7 Millionen Euro (inklusive der Transferzahlungen aus dem ersten Halbjahr 2023) als größter Gläubiger auf und „wird eine Rückzahlung dieser Summe zinsenlos in den nächsten 15 Jahren akzeptieren“, wie vergangene Woche bekanntgegeben worden war.
Die schwarz-rote Landesregierung sagte zudem zu, Matrei mit 6,6 Millionen Euro aus dem Gemeindeausgleichsfonds in den kommenden drei Jahren unter die Arme zu greifen. In der Osttiroler Marktgemeinde mit rund 4.600 Einwohnern hatte sich ein Schuldenberg über 35,7 Mio. Euro angehäuft. 8,8 Mio. Euro davon sollen auf offene Rechnungen entfallen, 14,2 Mio. Euro auf Kredite und 12,7 Mio. Euro auf Haftungen.
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