Einen gewaltigen Wasserdampf-Ausbruch, der 9600 Kilometer ins All reicht, haben NASA-Forscher jetzt mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) entdeckt. Es ist das erste Mal, dass eine Dampf-Emission über eine solche Distanz direkt beobachtet werden konnte, heißt es seitens der US-Raumfahrtbehörde.
Die vom JWST (Bild unten) zur Erde gefunkten Daten und Bilder würden auch neue Erkenntnisse darüber liefern, wie diese Geysir-artigen Fontänen Wasser in das gesamte Ringsystem des Planeten Saturn einspeisen, heißt es auf der „Webb“-Website des Goddard Space Flight Center der NASA.
Potenziell lebensfreundliches Reservoir an Salzwasser
Der Mond Enceladus, eine Meereswelt von etwa vier Prozent der Größe der Erde und einem Durchmesser von bloß 500 Kilometern, ist eines der aufregendsten wissenschaftlichen Ziele bei der Suche nach Leben außerhalb der Erde. Zwischen der eisigen Außenkruste des Saturn-Trabanten und seinem felsigen Kern befindet sich ein potenziell lebensfreundliches Reservoir an Salzwasser.
Geysir-ähnliche Vulkane spucken immer wieder Ströme aus Eispartikeln, Wasserdampf und organischen Chemikalien aus charakteristischen Spalten in der Oberfläche von Enceladus, die informell „Tigerstreifen“ genannt werden.
Saturn wird von Enceladus „bewässert“
Berechnungen zufolge gelangen drei bis fünf Prozent der von Enceladus abgestoßenen Wassermenge durch zahlreiche Geysire bis in die Saturn-Atmosphäre. „Es gibt nichts Vergleichbares auf der Erde“, weiß Paul Hartogh vom deutschen Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Die Fontänen speien sowohl Wasserdampf als auch kleine Eispartikel ins All (Bild oben) und erzeugen vermutlich den sogenannten E-Ring des Saturn, in dessen Zentrum sich die Umlaufbahn des Enceladus um den Saturn befindet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.