Eine massive Schlechterstellung befürchten die 600 Kärntner Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen: Auch Kinder und Eltern könnten davon betroffen sein, wenn sich zahlreiche aus der Berufsgruppe umorientieren und ihrer Profession den Rücken kehren, stehen die Kinder ohne Betreuung da, befürchtet die Gewerkschaft. Streik steht im Raum.
Soziale, kreative, musische und sportliche Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zu fördern, die Freizeit beispielsweise in der Ganztagsschule sinnvoll zu gestalten gehört zu den Aufgaben der 600 Kärntner Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen sowie Erzieher, die über Träger wie Hilfswerk, BÜM, Kindernest in fast allen Gemeinden aktiv sind.
Doch nun wurde der Gewerkschaft ein Gesetzesentwurf zugespielt, der massive Schlechterstellungen bedeuten würde. Geplant sei eine höhere Einstiegshürde: die Matura. „Ein Drittel der Mitarbeiter hat aber keine. Ihnen droht Arbeitslosigkeit“, so Petra Markut, BÜM.
Vorgesehen ist eine geringere Ausbildung - statt 60 ECTS-Punkten im Lehrgang nur noch 30. Daraus ergibt sich für die künftigen „Assistenzpädagogen“ eine massive Gehaltskürzung. „Wir sprechen von einem Minus von bis zu 19 Prozent“, so Dunja Abuja vom Kindernest.
Offene Fragen
„Viele Fragen bezüglich Karenz, Abfertigung, Urlaub sind ebenfalls offen“, so Ralph Sternjak von der GPA. „Orientieren sich aus Angst vor der Novelle einige beruflich neu, wird der Personalmangel nur verschärft. Wir bekämpfen das. Die Streikfreigabe wird eingeholt!“
„Wir müssen den Gesetzesentwurf zu Fall bringen!“
„Das derzeitige System funktioniert in Kärnten seit mehr als zehn Jahren bestens. Warum ändern? Warum die Einstiegshürde erhöhen, die Ausbildung verschlechtern, den Schulleitungen mehr Organisation aufbürden und den Bürgermeistern als Schulerhaltervertreter jegliches Mitspracherecht nehmen? Wir müssen den Gesetzesentwurf zu Fall bringen“, betont Horst Krainz vom Hilfswerk.
„Wir wurden nicht eingebunden, obwohl wir aus der Praxis viel einbringen könnten“, so Claudia Untermoser, Kindernest, und Andrea Gröblacher-Sullbauer, BÜM.
Der Kampf gegen das drohende Ende der Freizeitpädagogik hat begonnen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.