Kontrolliert die Exekutive in Hofgastein zu streng? Hunderte Bewohner gehen auf die Barrikaden - zum Ärger des Ortschefs.
Wir werden schikaniert – im Namen des Gesetzes.“ Georg Gruber ist sauer. Der Wirt des „Pub Gastein“ beklagt wie viele andere Bewohner im Gasteiner Tal die ihrer Meinung nach vollkommen überzogene Gangart der örtlichen Polizei. Mittlerweile hat man gar ein Protestschreiben an den Landespolizeidirektor Bernhard Rausch verfasst – die „Krone“ berichtete.
In mehreren Gasthäusern und einer Tankstelle lag eine Protest-Unterschriftenliste auf. Gruber: „Knapp 300 Menschen haben unterzeichnet.“ Der Gastwirt betont, dass man „nichts gegen die Polizei habe“ und grundsätzlich Verständnis für Kontrollen habe. Aber: „Wir werden mittlerweile im Tal wie die ärgsten Schwerverbrecher behandelt“, sagt Gruber.
Pizzabote musste in einer Nacht vier Mal zum Alkotest
Was der Gastwirt und seine Mitstreiter damit meinen? „Ich bin Buschauffeur. Auf dem Weg in die Arbeit bin ich um 3 Uhr Früh mit Blaulicht verfolgt worden“, sagt etwa Gottfried Zeferer. Nachsatz: „Wir kennen uns doch im Ort. Ich werde nicht besoffenen in die Arbeit fahren.“ Einen Pizzaboten bat die Polizei laut eigenen Angaben an einem einzigen Abend gleich viermal zum Alkotest. „Jedes Mal, wenn ich eine Pizza ausgefahren habe.“ Selbst Kinder werden demnach laufend kontrolliert.
Bürgermeister stärkt Polizei den Rücken
Die Polizei selbst bestreitet gegenüber der „Krone“, im Gasteiner Tal übermäßig hart vorzugehen. Man habe generell die Kontrollen im Kampf gegen Alkosünder verstärkt. Der Bad Hofgasteiner Bürgermeister Markus Viehauser stärkte der Exekutive mittels eines Briefes an alle Bewohner den Rücken: „Die Gemeinde hat volles Vertrauen in die Arbeit der Polizei“, heißt es wörtlich.
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