Veganes Essen liegt im Trend, doch wenn ausgerechnet die „Heimat des Schnitzels“, wie sich das Unternehmen Figlmüller auf seiner Website selbst nennt, mit einer eine pflanzliche Alternative auf der Speisekarte wirbt, dann sorgt das zumindest bei manchen für Irritationen. Ein Facebook-User schrieb sogar von einer „Schande“.
Das Wiener Schnitzel, im Original aus Kalbfleisch, wird vielerorts geschätzt und geliebt - auch wenn meistens die „Alternative“ aus Schweinefleisch angeboten wird. Der Legende nach vom österreichischen k.uk.-Feldmarschall Johann Radetzky vom Italien-Feldzug nach Wien mitgebracht, serviert man es klassischerweise mit Erdäpfel(-Vogerl)-Salat oder Petersilerdäpfel, regional werden hin und wieder auch Preiselbeeren gereicht. Lediglich in Gefilden, wo man die historische Esskultur nicht auf derartige Weise pflegt, wird die knusprig-lockere Panade mit irgendwelchen Saucen ertränkt - hierzulande undenkbar.
Ärger auf Facebook: „Ich verstehe die Welt nicht mehr“
Nun wirbt ausgerechnet das renommierte Gastronomie-Unternehmen Figlmüller, Panaden-Legende in Wien und Jahr für Jahr Ziel Tausender Schnitzel-Hungriger, mit einer Alternative der anderen Art: „Mit dem planted.schnitzel setzen wir mithilfe von eatplanted völlig neue Maßstäbe. Es wird aus Sonnenblumen, Hafer und Erbsen hergestellt.“ Unter dem Facebook-Posting machten sofort einige User ihrem Ärger Luft, sodass das Unternehmen die Kommentarfunktion einschränkte.
„Nein, Nein! Das muss nicht sein!“, schrieb ein erklärter Fleischesser darunter, ein anderer bezeichnete das Angebot gar als „Schande“. Ein weiterer User schrieb: „Ich verstehe die Welt nicht mehr!“ Vom Unternehmen selbst gab es keine Reaktion auf die Kommentare.
Schnitzel-Legende in Wien
Bereits vor zwei Jahren setzte Figlmüller das vegane „Schnitzel“ auf die Speisekarte, auch die Panier wurde entsprechend adaptiert, denn im Original sind ja Eier drin. Allerdings dürfte man ohnedies nur einen kleinen Teil der Kundschaft ansprechen. Der Großteil der Gäste und auch zahlreiche Touristen werden die Lokale der Familie Figlmüller wohl weiterhin wegen des fleischigen „Bröselteppichs“ aufsuchen - und dafür mitunter sogar Wartezeiten in einer langen Schlange vor dem Lokal auf sich nehmen.
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