Zum zehnten Mal pilgerten die Metnitzer nach Lussari - in der neuen Ära, denn bis 1914 war diese Wallfahrt alljährliche Tradition. Auch eine 84-Jährige ließ sich das Marschieren mit dem Kreuz nicht entgehen. Selbst in Socken war Lisi Wuitz auf dem Weg zum heiligen Berg.
„Ich habe spannende Lebensgeschichten gehört und mir meine eigene weiter ausgemalt und in den fünf Tagen auf sportlicher und mentaler Ebene Vorbilder kennengelernt. Ich hoffe, die Tradition, von der meine Oma oft erzählt hat und die meine Tante wieder ins Leben gerufen hat, lebt auf ewig weiter" so Katharina Rauchenwald, die mit 27 Jahren jüngste Teilnehmerin der Wallfahrt von Metnitz auf den Monte Lussari.
Fünf Priester hörten eins die Beichten der Metnitztaler
Bis 1914 waren die Metnitzer alljährlich nach Italien gepilgert. Die von Chronist Sylvester Wietinger aufgezeichneten Schlafstätten und die Wallfahrtsordnung liegen noch vor. Am Pfingstsamstag um halb vier Uhr in der Früh hatte die Wallfahrt in Kärntnerisch-Laßnitz begonnen. Auf Lussari wurde “von halb vier Uhr früh bis halb sechs Uhr von fünf Priestern Beicht gehört".
Nach 100 Jahren Tradition wieder belebt
100 Jahre später, also 2014, belebten 16 Pilger die Tradition. Die Gruppe wächst ständig. Heuer gingen auch 50 Volksschüler mit - zumindest bis Altenmarkt. Dort lud sie der Metnitzer Bürgermeister Peter Grabner zum Essen ein: „Ich konnte nur einen Teil mitgehen - aber das war wunderbar! Ich bin dankbar, dass die Kinder auch ohne ständige Computerspiele Spaß haben können und erfahren, wie gut Gemeinschaft tut.“
Das gemeinsame Gehen genoss auch die 84-jährige Lisi Wuitz aus Kärntnerisch-Laßnitz: Ab dem ersten Pilgertag war sie auf den Beinen, von Arnoldstein bis Tarvis nur in Socken: wegen der Blasen. Daher konnte sie den Aufstieg zum Monte Lussari - 1000 Höhenmeter auf zehn Kilometern - nicht zu Fuß bewältigen.
Auf dem heiligen Berg traf die Gruppe auf Freunde aus der Heimat: Die Pfarre Oberhof hatte eine Buswallfahrt organisiert. Der Gesangsverein Grades gestaltete die Abschlussmesse.
Mitgepilgert ist auch Ante Duvnjak, der Pfarrer im oberen Metnitztal. Walter Lesch, der spirituelle Begleiter: „Unser Leitsatz lautet: Spuren suchen, Spuren finden, Spuren hinterlassen.“ Das spürte die Gruppe auch, wenn sie schon erwartet wurde: „Familie Lungkofler im Zauchwinkel war so herzlich“, ist Wallfahrtsneuling Katrin begeistert.
Auch zum nächsten Pfingstfest wollen die Metnitzer losziehen - und ankommen.
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