Kämpfe in Belgorod
Miliz: Fluchtkorridor in die Ukraine errichtet
Im Zuge der Kämpfe zwischen der russischen Armee und den beiden paramilitärischen russischen Freiwilligenbataillone „Russischer Freiwilligenkorps“ und „Legion Freiheit Russlands“ gerät die Zivilbevölkerung in der Grenzregion Belgorod nun zunehmend zwischen die Fronten. Zahlreiche Menschen sind schon geflohen. Nun hat die „Legion Freiheit Russlands“ angekündigt, dass ein humanitärer Korridor Richtung Ukraine errichtet worden sei.
Dies sei mit den ukrainischen Streitkräften koordiniert worden, heißt es in einer Stellungnahme der Miliz, die sie auf diversen sozialen Plattformen verbreitet hat (siehe Tweet unten). „Der Feind versucht, unsere Streitkräfte irgendwie zu treffen, indem er Siedlungen ohne Rücksicht auf zivile Opfer bombardiert“, erklärt die paramilitärische Einheit, die in den letzten Wochen immer wieder für Angriffe und Sabotageakte auf russische Armeeinfrastruktur verantwortlich gewesen sein soll. „Jeder, der Hilfe benötigt und freiwillig gehen möchte, kann tief in das ukrainische Gebiet in Sicherheit gebracht werden.“ Dort erhalte man Unterkunft und Güter, die für die Grundbedürfnisse benötigt werden, versicherte die Legion.
Das „Russische Freiwilligenkorps“ und die „Legion Freiheit Russlands“ kämpfen zwar aktuell aufseiten der Ukraine, bestehen aber aus russischen Nationalisten. In der Vergangenheit hat die Ukraine erklärt, keine Angriffe auf russisches Territorium durchgeführt zu haben. Doch die Indizien sprechen dafür, dass die Ukraine die Angriffe in Belgorod unterstützt hat. Dem Historiker Sergey Radchenko zufolge, der sich intensiv mit dem Krieg auseinandersetzt, ist das definitiv so. Warum sich Kiew bei einer derartigen Operation auf eine von einem Neonazi angeführte Truppe verlässt? „Sie haben wahrscheinlich niemanden anderes“, so Radchenko gegenüber krone.at. Die Ukraine wolle „in der Grenzregion Unruhe stiften, die Inkompetenz der russischen Armee zeigen und so Putin schwächen, außerdem in einer Art psychologischer Kriegsführung Panik schüren.“
Neuerliche Angriffe in Belgorod
Am Freitagabend vermeldete die Regionalregierung Belgorods einen neuerlichen Angriff. Vier Menschen seien verletzt worden und eine Industrieeinrichtung habe Feuer gefangen, nachdem es rund um den Grenzort Schebekino zu Beschuss gekommen sei, hieß es. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Angriffe mit Drohnen und Explosionen hatten zuvor auch die Regionen Kursk, Brjansk, Smolensk und Kaluga gemeldet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.