Jonas Kaufmann

Startenor wird neuer Intendant der Festspiele Erl

Tirol
03.06.2023 13:00

Er ist Startenor, Publikumsliebling - und von nun an auch Festspielintendant: Der 53-jährige Jonas Kaufmann löst im Sommer 2024 Bernd Loebe im Tiroler Erl ab.

Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner hat nicht lange gefackelt bei der Ernennung eines neuen Intendanten im Tiroler Erl: „Ich habe der Findungskommission vorgeschlagen, das Hearing abzubrechen und eine Ernennung ,primus et unicus‘ (zu deutsch: als Ersten und Einzigen) vorzunehmen“, sagte Haselsteiner am Freitag bei der Pressekonferenz – und präsentierte Startenor Jonas Kaufmann als „den neuen Mr. Erl“, der Bernd Loebe im Sommer 2024 ablöst und dem Festival ein dringend benötigtes Gesicht geben soll.

Präsident Hans Peter Haselsteiner präsentierte Jonas Kaufmann, den „Ersten und Einzigen“, der Presse. (Bild: ROBERT JAEGER)
Präsident Hans Peter Haselsteiner präsentierte Jonas Kaufmann, den „Ersten und Einzigen“, der Presse.

„Kein Schritt in die Frühpension“
Ein in jeder Hinsicht schlauer Schachzug, ist der 53-jährige Kaufmann nicht nur ein begnadeter Tenor, der den Opernbetrieb in all seinen Facetten kennt, sondern in einem Aufwaschen auch noch Publikumsliebling, Frauenschwarm - und Magnet für Kollegen, die unter seiner Intendanz aber auch gemeinsam mit ihm künftig in den Tiroler Bergen auf der Bühne stehen.

Denn seine Gesangskarriere will und wird Jonas Kaufmann nicht an den Nagel hängen: „Nein, das ist kein erster Schritt in die Frühpension“, lacht der gebürtige Münchner und Wahl-Salzburger, der seit zwei Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft hat, „ich habe nicht das Gefühl, dass ich abtreten sollte, und ich will das auch nicht.“

Am Wilden Kaiser, im Festspielhaus von Erl, liegt die berufliche Zukunft des Startenors. (Bild: Tiroler Festspiele Erl)
Am Wilden Kaiser, im Festspielhaus von Erl, liegt die berufliche Zukunft des Startenors.

Wagner ist fix gesetzt
In Sachen Programmplanung wollte er noch nichts Konkretes verraten, eines sei aber klar: „Wagner ist eine gesetzte Bank in Erl, daran kommt man nicht vorbei.“ Das Motto lautet „Wilder Kaiser statt Grüner Hügel“, so Kaufmann in Anspielung auf die Bayreuther Festspiele. Kontrapunkte wolle er aber auch setzen – wie Belcanto oder die „frühen Lieben“ von Wagner, etwa Gluck oder von Weber.

Eine klare Haltung hat Kaufmann auch in Sachen Inszenierung: Immer müsse das Stück im Mittelpunkt stehen und nicht die Profilierung der Regie.

Bis 2030 ist Jonas Kaufmann als Intendant bestellt. Einem „primus et unicus“ ist aber wohl eine (lebens-)lange Amtszeit beschieden.

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