Jobs werden verschwinden, aber neue Arbeitsplätze entstehen. AMS-Chef Johannes Kopf erwartet durch den Vormarsch der Künstlichen Intelligenz (KI) keine Massenarbeitslosigkeit in Österreich.
Die langfristigen Folgen der KI-Technologie auf den Arbeitsmarkt sind derzeit aber noch schwer absehbar. „Es wird ganz massive Auswirkungen haben“, sagt Kopf in einem APA-Interview. Unter „generativer KI“ werden Computerprogramme verstanden, die neue Ideen, Inhalte oder Lösungen erstellen können, anstatt nur vordefinierte Regeln oder Anweisungen abzuarbeiten. Es werde vor allem Arbeitskräfte mit mittlerer bis höherer Qualifikation und Routine-Tätigkeiten treffen, so der Vorstand des Arbeitsmarktservice.
Vor allem Bürotätigkeit, Textproduktion und der juristische Bereich seien für den Einsatz von KI prädestiniert. Dies werde womöglich zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen führen, durch den Innovationsschub und zusätzliches Wirtschaftswachstum würden aber andere neue Jobs entstehen, prognostiziert Kopf. KI ist für Kopf mit bahnbrechenden Erfindungen wie der Dampfmaschine, Eisenbahn, Elektrotechnik und Computer vergleichbar.
Investmentbank-Analyse: Weltweit 300 Mio. Vollzeitjobs ersetzbar
Experten der Investmentbank Goldman Sachs haben kürzlich in einer Analyse ausgerechnet, dass etwa zwei Drittel der derzeitigen Arbeitsplätze einem gewissen Grad an KI-Automatisierung ausgesetzt sind. Die generative KI könne bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeit ersetzen. „Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen“, heißt es in der Analyse.
Im Bericht ist aber kein Zeitrahmen angegeben, bis wann die Jobverluste durch KI durchschlagen und die Entstehung neuer Arbeitsplätze nicht berücksichtigt. AMS-Vorstand Kopf sieht die Analyse als Indiz, dass es „enormen Weiterbildungsbedarf“ durch die Verbreitung von KI geben wird.
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